Samstag, 27. Dezember 2008

When the world is running down

...you make the best what's still around. Oder kurz: Wenn die Welt untergeht mach's Beste draus.... (The Police)

Und die Welt geht gerade unter, wenn man den Auguren glauben schenken darf. Und zwar seit 5000 Jahren regelmäßig. Zeit, eine Arche zu bauen? Naja, ich kann schwimmen.
Das Jahr hat mit Krieg angefangen und endet mit einem. Aktuell haut Israel den Islamisten auf die Nuss... Mal wieder zu recht, aber was nutzt es? Gründe zu ballern gibt es immer. Muss man nicht lange suchen.

Aber Kriege, Hungersnöte und Naturkatastrophen langweilen ja schon langsam. Oder weiss wer noch über diese Dinge dieses Jahr? Genau. Noch Ideen, wer von den Promis übern Jordan...?! Nicht? Och, ist ja 'n Ding. Na gut, der Hochgeschwindigkeitsrekord am Pfeiler vom Populären Haider (oder war er Popolist?) ist ein Höhepunkt im Jahr. Für manch einen. Was bleibt hängen? Dass Geschwafel und Attitüden mehr ausrichten als Vernunft und Verstand - yes we can. Ja klar, aber Obama ist nun einmal kein Kanzelrkandidat, sondern amerikanischer Präsident. Was ist hier eigentlich abgegangen? Egal.

Nein, das Thema des Jahres 2008 wird auch dass des nächsten sein... Die Weltwirtschafts- unf Finanzkrise. Ging zwar an Deutschland irgendwie bislang vorbei, aber der Deutsche an sich fürchtet sich ja in vorauseilendem Gehorsam. Und die Politik sowie die Wirtschaft reden die Krise aber gerne herbei.

Natürlich ist die Finanzkrise herbeigeredet. Bislang ist nur Geld, dass nicht existierte, in Luft aufgelöst worden. Und glaubt einer wirklich, dass die BRD 500 Milliarden für die Banken in echt hat? Alles nur virtuell. Um das aber abzudecken, braucht man z.B. das Privatvermögen der Deutschen - locker über 1 Billionen hat der Deutsche allgemein angespart. Da will man ran. Und darum wird ja gerne behauptet, dass man mehr Umsatz braucht, also die KOnjunktur ankurbeln muss. Und dass muss man doch verstehen, wo doch Gefahr besteht, dass das Geld hinterher wertlos ist.... Und wer es nicht ausgibt wird mit der Abgeltungssteuer bestraft. Ein Viertel der erhaltenden Zinsen wird abgezockt. irgendwie muss die Kohle ja her....

Und mit der Angst vor dem "Weltuntergang" kann man Dinge implizieren, die auch die Freiheit kosten. Wenn man schon mal dabei ist... zu unserem Besten natürlich. Klar. Also die Empfehlung: Macht das Beste aus dem Weltuntergang....

Dienstag, 23. Dezember 2008

Hauptsache Gesund

Ja, da kann man Zweifel bekommen, ob manche Menschen noch gesund sind. Der hessische Spitzenkandidat Schäfer-Gümbel (hey, ich bring demnächst ein reichhaltig bebildertes Kinderbuch heraus: Die Geschichten des Schäfers Gümbel...) möchte ja, dass die Reichen den Staat zwangsfinanzieren. Darlehen geben ab einer bestimmten Summe des Vermögens.... Das hören Eigenheimbesitzer gerne, die sich ihr inzwischen teures Immobil schwer erabeitet haben... Ignorieren wir das Grundgesetz und führen gleich den sozialistischen Einheitsstaat ein. Der Schäfer Gümbel will wohl auch nur seine Schäfchen ins trockene bringen und die Linken links überholen - oder bei denen Eindruck schinden. Die Linkspartei lacht ihn aber aus - das geht selbst denen zu weit.

Hauptsache gesund. Vor allem mental. Was man beim Schäfer Gümbel noch bezweifeln kann scheint bei einem Geburtstagskind Fakt zu sein. Obwohl Kettenraucher. Und dieser Mann würde im Grabe rotieren wenn er denn tot wäre. Ist Helmut Schmidt nicht. Zur aktiven Zeit gehasster (von der eigenen Partei, wohlgemerkt)und als Penionär geliebter (von der Bevölkerung, wohlgemerkt)Politiker der SPD. Einer von zwei hochgeachteten Bundeskanzlern. Der eine Adenauer, der andere eben Schmidt. Von dem man sagte, er sei in der falschen Partei. Ein Mann mit einem immer noch scharfen Verstand. Der klar aussprach, was er meinte und zu dem steht, was er gesagt und getan hat - auch wenn es falsch gewesen sein mag. Für die Schäfer- Gümbels, Lügilanten und Kochs:

"Zwar kann der Politiker im Augenblick seines Handelns oder wenn er sein Handeln erklären und begründen muss, nicht gleichzeitig auch große Philosophie liefern. Aber sofern er ohne philosophisch-ethische Grundlage handelt, ist er in Gefahr, Fehler zu begehen. Er ist in Gefahr, in Opportunismus abzusinken. Er ist sogar in Gefahr, ein Scharlatan zu werden."

Kanzler wurde Schmidt, der sich ja schon als Krisenmanager bei der Flutkatastrophe 1962 in Hamburg bewährt hatte, 1974 nach dem Rücktritt der SPD-Ikone Willy Brandt mitten in eine Wirtschaftskrise, Ölkrise. Und musste sich bewähren im Terrorherbst 1977. Und wurde wegen seiner Treue zum NATO-Bündnis und dem Doppelbeschluss von seinen Leuten fallen gelassen und wegen wirtschaftlicher Diskrepanzen von der FDP-die "Wende" 1982. Das dürfte Schmidt hart getroffen habe, war aber Manns genug dem von ihm verachteten Helmut Kohl zu seiner Wahl zum Bundeskanzler zu gratulieren.

In der Folgezeit trat Schmidt als Publizist in Erscheinung - und meldete sich zum Ärger seiner Partei immer wieder mal zu Wort. Ein faszinierender Mann, den ich durchaus bewundere. So möchte ich mit 90 auch paffend und denkend relativ fit sein. Und auch immer noch klar sagen können und wollen, was mich bewegt.

Also: Alles gute zum 90, Helmut Schmidt. Und ein frohes Fest!

Montag, 22. Dezember 2008

Kein Problem

Nein, ich habe kein Problem mit Alkohol - nur ohne.

Nun gut, dass ist billig, aber das ist der Alkohol ja auch - meint, nicht nur die Drogenbeauftragte des Bundes, Sabine Bätzing, im Hinblick auf die Prüfung über die Auswirkungen einer Steuererhöhung auf Alkohol. Drogenbeauftragte? Erst dachte ich ja, die sollte den Angeordneten die erforderlichen Drogen beschaffen. Aber natürlich, es ist ganz anders.

Bätzing, die im Westerwald in der Gemeinde Altenkirchen geboren ist, ist eine typische Vertreterin des reformierten-luterischen Landstrichs. Irgendwie puritanisch. Zumindest von der Prägung her. Sie ist ja katholisch.

"Carpe Diem" ist dann auch eines ihrer Lebensmottos (oder sagt man "Motti?") - nutze den Tag. Und das ist auch bezeichnend. Vielleicht ist man deswegen so.... seltsam. Denn, obwohl die Drogendelikte bislang ihren tiefsten Stand seit 1989 erreicht haben, hat Sabine Bätzing die legalen Drogen auf Korn genommen - also dass, was der gemeine Deutsche so unter Lebenfreude verbucht. Zigaretten und Alkohol.

So forderte Bätzing auch schon mal ein Rauchverbot für Autofahrer. Zumindest wärend der Fahrt. Und jetzt eben auch die Erhöhung der Alkoholsteuer bzw. die Einführung einer Weinsteuer. Hey, ich wein' gerne kostenfrei, bei solcher Regierungarbeit... - nein, das klingt gar nicht gut, selbst bei, na, 1,6 Millionen Alkoholikern und Komasäufern. Wie soll sich ein Hartz IV-Empfänger sein Leben noch schön saufen, wen er es sich nicht mehr leisten kann....

Scherz beiseite. Natürlich ist der Mißbrauch der legalen Drogen ein anzugehendes Thema. Aber muss es gleich die treffen, die gepflegt mit diesen Sachen umgehen können? Wieder Reglementierung über Gesetze und Steuern? Frau Bätzing: Brauchen sie einen Arbeitsnachweis oder was? Oder ist das ganze nur Teil eines perfiden Plans, die Bürger dieses Landes weiter zu gängeln? Mal ausloten, was so geht?

Ich glaube, dass teuere Alkoholika nur die Beschaffungskriminalitiät steigern werden. Wenn der Penner sich von dem erbettelten Geld kein Bier mehr leisten kann holt er es sich bestimmt auch ohne bezahlen. In dem er es z.B. gleich im Geschäft austrinkt.... Und für die Komasaufende Jugend ist es dann gleich ein prima Abenteuer, sich so billig wie möglich den Sprit zu besorgen.... Mal vom wirtschaftlichen Schaden für die Brauer, Brenner und Winzer ganz zu schweigen. Also, eine entsprechende Steuererhöhung wäre, vor allem in diesen Zeiten, sicherlich kontraproduktiv. Sag ich mal ohne teure Gutachten.

Vielleicht tut einfach mal bessere Aufklärung not. Immerhin hat man es doch auch geschafft, über viele Jahre hinweg, die raucher zu Parias werden zu lassen. Und das geht doch bestimmt auch bei Alkohol.

So, und jetzt Prost und frohe Weihnachten....

Dienstag, 16. Dezember 2008

Krieg da draussen

Jedenfalls hat man manchmal das Gefühl, dass da "draussen" ein, was sage ich, viele Kriege toben. Und das jetzt, wo Derrick tot ist...

Da sticht, mutmaßlich, ein Neonazi einen Polizeidirektor nieder, der gegen die Nazis vorgeht. Da werden Polizisten in der Düsseldorfer Altstadt bepöbelt und angegriffen, Straftaten nicht geahndet, da das Personal nicht dazu in der Lage ist (so ein Brandbrief eines Einsatzleiters), in Duisburg und anderswo gibt es rechtsfreie Räume, in der entweder türkische Gruppen oder Neonazis und in manchen Fällen Linksautonome die Macht haben.

Dazu tobt ein Rockerkrieg, wie ein aktuelle Prozess zeigt. Mit allem Pipapo.

Kann es ein, dass da sich etwas zusammenbraut, was wesentlich schlimmer wird als die Wirtschaftskrise? Oder was? Der Ton jedenfalls wird rauher. Messer, Pistolen,Fäuste sitzen locker, Respekt existiert nicht mehr. Und in England soll es ja noch schlimmer sein.

KOmisch. So im Alltag bekommt man wenig davon mit. Aber es scheint Realität zu sein. Ist es wirklich so schlimm? Und was wird man machen können? Antworten werden verweigert. Die Politik läßt die Polizei allein. Oder/und gibt die falschen Antworten. Irgendwie will keiner anecken, auffallen. Und wenn doch, wird er gleich nieder gemacht. Und in eine Ecke gestellt, die ein großes Baba ist. Oder sein soll.

Der Ton wird schärfer, aber getan wird vermutlich nichts....

Freitag, 12. Dezember 2008

Leben auf Tod

Ja, eine arbeitsreiche Woche. Aber heute ist das Gröbste überstanden. Und damit finde ich auch wieder etwas Zeit, und Lust, mal etwas zu schreiben. Wenn mich nicht die Müdigkeit übermannt oder der Schmerz. Irgendwie fühle ich mich noch nicht so in Ordnung. Aber die Rücken-Reha wartet ja schon.

Aber wie heißt es so schön: wer Schmerz empfindet lebt noch. Craig Ewert lebt nicht mehr. Weil seine Krankheit ihm zu viel Schmerz bereitet hat. Er wollte in Frieden selbstbestimmt sterben wie er auch versucht hat zu leben. Sein Sterben hat er filmisch dokumentiert - ein Statement für das selbstbestimmte Sterben. Der Aufschrei von Ärztekammer und Hospizbewegung war zu erwarten. Logisch, dass sich Ärzte mit dem Wunsch zu sterben überfordert sehen. Und Hilfestellung dazu? Nun ja, das überläßt man dann lieber Todesengel wie Kusch und Co.

Und die Hospize sind sicherlich eine sinnvolle Einrichtung. Ehrenamtlich begleiten Menschen Menschen beim letzten Weg und versuchen diese so schmerzfrei wie möglich zu halten. Um die Angst vor dem Sterben zu nehmen. Da sind natürlich Menschen, die sich dem entziehen wollen und einfach(?) gehen möchten irgendwie... fremd.

Aber ist es wirklich so schlimm, wenn Menschen durch den Freitod das Leid abkürzen möchten? Oder, wie bei Kusch, vor Altersbeschwerden wie Einsamkeit flüchten wollen? Kontrovers wird diskutiert. Zu ideologisch. Aber ist es nicht eher menschlich? Oder doch Sünde? Oder was?
Ich möchte jedenfalls nicht vor einer solchen Entscheidung stehen. Ob ich mich dazu entscheiden muss, mich zu töten um schwerem Leid zu entgehen. Oder es mittragen muss, wenn meine Partnerin sich so entscheidet. Aber ohne hIlfe nicht kann. Oder..oder...

Trübsinnige Gedanken. Aber niemand wird sich entziehen können. Zum einen werden wir immer älter, was von der Natur so nicht vorgesehen war. Darum werden wir im Alter immer hinfälliger. Craig Ewert war erst 59 - aber genetisch bedingt erkrankt. Und mein Freund "Packi" hat es mit 48 erwischt. Er hat versucht, die Krankheit Krebs zu besiegen - und verloren. Er starb im Hospiz. Aber es war kein schönes letztes Jahr zwischen OP und Chemos.

Und so kreisen die Gedanken. Und die Hoffnung stirbt zuletzt...

Sonntag, 7. Dezember 2008

Katzenjammer

Ja, unserem Dexter geht es nicht gut - allerdings besser als noch vor einer Woche. Da konnte er nicht mehr pinkeln. Und das geht abwechselnd schon seit einigen Monaten so. Nun hat es ihn endgültig erwischt. Er hat einen zweiten Ausgang, da sein Penis vernarbt ist. Jetzt ist er ein Zwitter - oder ein Hermaphrodit? Wie auch immer. Dexter ist zumindest sichtlich glücklich, wieder zu Hause zu sein. Trotz des Trichters. Noch eine Woche, dann ist er wieder frei...

Katzenjammer also. Und den machen die Menschen gleich mit. Alle jammern über Konjunktur und Co. Alle? Nein, ein kleines unbeugsames Volk zwischen Maas und Me.. ääh, Oder, natürlich, scheint völlig unbeeindruckt von Prognosen und Krise zu sein. Und konsumiert auf Teufel komm raus. Wollen keinen Gutschein. Vielleicht wegen Erinnerung an schlechte Zeiten und Bezugsscheine? Wer weiss. Ist auch eine absurde Idee. Und Steuersenkungen? Macht zwar mehr Sinn, aber wer will, dass der Staat alles zahlt, was er zahlt - kann nicht wirklich wollen, dass der Staat weniger einnimmt....

Katzenjammer also nur in der Politik, der Wirtschaft. In der Vermutung, dass es nie so einfach war, Staatsknete zu verbrennen. Und ich empfehle: Ruhe bewahren. Ist zweiter Advent. Und ist noch immer gut gegangen.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Deutsch sprech schweres Sprech

Das Deutsch ist dem Deutschen selbst ein Geheimnis - aber sonderlich kompliziert finde ich sie auch nicht im Vergleich zu, na sagen wir mal: chinesisch. Wie immer man dazu steht: Deutsch gehört zu Deutschland wie türkisch zur Türkei. Deutsch, wie wir es kennen, ist eine Erfindung Martin Luthers (naja, stimmt so auch nicht, aber ist schön romantisch)und hat mitgeholfen, eine Nation zu bilden. Ja, Deutsche haben nicht so viel, über dass sie sich definieren können. Die Sprache ist eines der Dinge.

Nun möchte die CDU das Bekenntnis zur deutschen Sprache ins Grundgesetz aufnehmen - und stößt damit auf breite Ablehnung über Parteigrenzen hinweg. Selbst Kanzlerin und frisch bestätigte Parteivorsitzende der CDU Angela Merkel ist eher nicht so begeistert. Und natürlich nicht die türkische Gmeinde. Muss ja nicht alles ins GG.

Und ich frage mich: nichts alles ist richtig - aber das Bekenntnis zur Sprache? ALLE Nationen haben das in ihrer Verfassung. Fast alle, ok. Aber auch die Türkei. Und ich frage mich auch: Warum kommt man erst jetzt drauf? Und nicht schon bei der Schaffung des GG? Was haben sich die Vater und Mütter des GG denn dabei gedacht? Oder ist es einfach vergessen worden? Hatten die Bayern und Badenser, Würtemberger und Saarländer... irgendwie Bedenken, weil sie kein Hochdeutsch können?

Naja, sicherlich seltsam die Forderung der CDU. Aber warum nicht. Sinn? Ach, ist halt Wahlkampf. Und es gibt ja auch nichts wichtigeres zu tun. Also denn.