Freitag, 30. Januar 2009

Ein Migrantenschicksal

Ja, ich muss ein Bekenntnis ablegen. Sicherlich fällt es schwer, über dieses Trauma zu reden, aber es muss raus. Allein, um den vielen Migranten in diesem Lande einfach auch Mut zu machen. (Und warum erkennt die Autokorrektur das Wort „Migranten“ nicht?)

Die ersten vier Lebensjahre hatte ich einen österreichischen Migrantenhintergrund. Und das Anfang der 60er, als Österreicher in Deutschland nicht mehr so wohl gelitten waren, außer vielleicht Peter Alexander und Udo Jürgens. Vielleicht verspricht man sich von einem Österreicher in Deutschland einfach zu viel.

Nun, es war nicht einfach. Die ersten 2 Jahre sprach ich im Prinzip kein Wort Deutsch, bis auf vielleicht ein paar Phrasen wie „Mama“, „Kacka“ und was man so aufschnappt. Und da kann ich jedem Migranten nur empfehlen: Der Erwerb der deutschen Sprache ist ungemein wichtig. Aus meiner persönlichen Sicht: in meinem ersten Lebensjahr als Österreicher in Deutschland hat mich hier kein Schwein verstanden – nur durch Gestik und Schreien habe ich auf meine Bedürfnisse aufmerksam machen können. Ich denke, dass kommt manch einem bekannt vor....

Nun, auch ohne integrativen Kindergarten oder Sprachkurse habe ich mit vier Jahren die deutsche Sprache einigermaßen beherrscht. Und zwar so gut, dass ich auch ohne Einbürgerungstest die Deutsche Staatsangehörigkeit bekommen habe. Ja, wir Österreicher haben dieses Land aufgebaut. Gut, ein Österreicher hat es ja auch kaputt gemacht. Insofern waren wir in der Pflicht. Und darum war ich Deutscher geworden.

Und so konnte ich meine Herkunft natürlich bei der Einschulung verstecken. Ich sprach Deutsch und hatte mich an die Sitten dieses doch für einen Österreicher fremden Kulturkreises angepasst. Schließlich wollte ich nicht auffallen. Und so hielten mich meine Lehrer und Mitschüler für einen Deutschen. Immerhin hatte ich ja auch einen neuen Nachnamen bekommen, da mein österreichischer Vater wohl der Meinung war, er hätte dieses Land genug befruchtet. Er ist einfach nach Hause gegangen. Auch eine gute Idee, wenn es einem nicht mehr gefällt.

Dafür war es mir gelungen, sogar einen Schulabschluss zu erreichen. Ich dachte, als Migrant müsste ich mir viel mehr Mühe geben als meine deutschen Kameraden – ja, ich bin sogar in die deutsche Bundeswehr gegangen. Das war mir aber dann doch zu unheimlich. Und so habe ich Zivildienst gemacht und deutsche Ärsche sauber gemacht.

Naja, und schlussendlich habe ich sogar eine deutsche Frau geheiratet. Die störte es gar nicht, dass ich einen Migrationshintergrund habe. Weil ich nicht den Eindruck hinterließ, dass ich sie nur heirate um eine ständige Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Sondern dass ich ein vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft bin. Ja, sie hat nie gemerkt, dass ich eigentlich Österreicher bin. Und warum? Weil ich so gut Deutsch spreche, mir die Sitten angeeignet habe und mich in die Gesellschaft eingebracht habe. Es hat sich gelohnt. Ja, es war nie einfach. Aber mit ein wenig Mühe und guten Willen.....

Ein schönes Wochenende.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Ein wenig Gestern

Gestern war es - und heute gehe ich mal drauf ein. Friedrich Wilhelm Albert Viktor von Hohenzollern wäre 150 geworden. Richtig: Bekannt ist er als der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. Immerhin der Kaiser mit langer Amtszeit. 30 Jahre saß er auf dem Thron - das habe ich nicht mal mit massiver Verstopfung geschafft.

Durch den I. Weltkrieg hat der Ruf des Monarchen gelitten. Seine Neigung zu maßlosen Schwafelei hat auch ihres dazu beigetragen, seinen Ruf massiv zu schädigen. Seine Werke allerdings sprechen nicht zwingen gegen Wilhelm.

Wer sich ein wenig mit dem Leben des letzten deutschen Kaisers auseinander setzen möchte:
http://www.wilhelm-der-zweite.de/
http://www.preussen.de/
http://www.deutsche-kaiserreich.de/

Montag, 26. Januar 2009

Verhinderte Integration

Es war klar, dass die Berliner Studie über die Integration ein besonderes Echo auslöst. Heute in der WAZ der Islamwissenschaftler Bekir Alboga:


Das türkische Einwanderer schlechter in Deutschland integriert sind als andere
Zuwanderergruppen zweifelt der Islamwissenschaftler Bekir Alboga an. Er betont,
in Deutschland leben viele erfolgreiche türkischstämmige Unternehmer, Mediziner
oder Autoren.

Während also die einen von einer alarmierenden Studie sprechen und die Integration pauschal für gescheitert erklären, sagte der Vorsitzende des Deutsch-Türkischen Forums der CDU in Nordrhein-Westfalen,Bülent Arslan: „Mich überrascht das Ergebnis nicht. Für mich war immer klar, dass die Probleme, die wir im Bereich der Integration haben, bei den Türken am stärksten sind.“

Die Aussage Aslans deckt sich mit den täglichen Beobachtungen von Lehrern, Kindergärtnern (alles natürlich auch p.c. mit "Innen"), Polizisten und Bürgern, die genauer hinschauen. Nun scheinen sich die Auswirkungen der Versäumnisse der Vergangenheit so langsam zu zeigen - ansprechen durfte man es nicht, wenn man nicht in die rechte Ecke gedrängt werden wollte. Aber was Wirklichkeit ist, läßt sich wohl kaum auf Dauer verleugnen. Bezeichnend ist jedenfalls, dass andere Ausländergruppen wie z.B. Russlanddeutsche bessere Integrationergebnisse vorweisen können.

Alboga weist darauf hin, dass solche Behauptung erst noch wissenschaftlich bestätigen werden müsse, ohne zu berücksichtigen, dass die Berliner Studie eine wissenschaftliche Studie ist. Und persönlich kann ich nur bestätigen, was die Studie aussagt. Türkische Freunde, die sich allerdings auch stark integriert haben, haben schon länger diese fehlende Integration bemängelt. Aber wie schon erwähnt: das anzusprechen war ja ein "NoGo".

Hier hat Politik zu lange ingnoriert. Die Gründe mögen Vielfältig sein - den Schaden haben wir jetzt. Ob er noch reperabel ist? Bemühungen laufen ja. Aber die Paralellgesellschaften existieren schon. Ob sie sich mit der deutschen, europäischen Gesellschaft befruchten? Im Augenblick sieht es nicht so aus....

Freitag, 23. Januar 2009

Das ist Krank

Heute stand es in der WAZ: Ärzte erpressen Krankenkassen. In Bayern sollen Hausärzte "bessere" Diagnosen der AOK gegen bessere Honorare geboten haben. Bessere Diagnosen im Sinne von Patient kranker als er ist, z.B. Denn nach der "Gesundheitsreform" bedeutet jeder schwer Kranke für die betroffene Kasse mehr Geld...

So erhalten die bayerischen Hausärzte für entsprechende „Gegenleistungen”
Extrahonorare von der AOK, wie das ARD-Magazin Panorama berichtet. „Für das
Entgegenkommen der AOK” sollen die Ärzte „eine entsprechende Codierung bei
AOK-Patienten vornehmen”, bittet ihr Verbandschef Wolfgang Hoppenthaller in
einem internen Schreiben, das der WAZ vorliegt. Jeder Patient, der zusätzlich
als Chroniker „identifiziert” wird, bringt 26 Euro.
Na, das war auch zu befürchten. Immerhin hat Ullala Schmidt das zu verantworten. Und wenn einer inkompetent ist, dann wohl Ullala. Das hat sie ja schon zur Genüge bewiesen. Wie sagte schon Volker Pispers:"Da kannste wählen wie du willst - die wirste nicht los. Das ist wie Scheiße am Schuh. Und bringt nicht einmal Glück in diesem Fall". Dem ist nichts mehr hinzuzufügen...

Bestürzender ist aber die moralische Einstellung einiger Medizyniker. Ich denke, gerade Hausärzte verdienen schon gut. Ich frage mich schon, ob man mit solchen Methoden sein Gehalt aufbessern muss. Immerhin steht der Arztberuf noch im hohen Ansehen. Andererseits: die Politik fördert solch ein Vorgehen ja schon. Gesetzgebung als Anstifter zum ja... Betrug?

Naja, da gehe ich erstmal kopfschüttelnd in das Wochenende. Und hoffe, dass ich gesund meinen 47. Geburtstag feiern kann am Sonntag...

Dienstag, 20. Januar 2009

Der Messias regiert - yes he can

Mir geht das ganze Geschwurbel hier zu Lande wegen dem amerikanischen Präsidenten Obama auf den Senkel. Schöen dass die Amis einen neuen haben, da der Alte wohl nicht der Hit war - aber was geht uns das an? Naja, den Kennedy und den Clinton haben die hier ja auch verehrt. Mehr oder weniger. Die USA sind wohl Leader der westlichen Welt....

Verhaspelt aus Nervosität hat der Neue sich bei der Vereidigung. Niedlich und symphatisch. Und alle haben sich gefreut. Auch schön. Und Bush ist mit allen Ehren entlassen worden. Erst recht schön.

Ab jetzt wird Obama beweisen müssen, dass er ein besserer Präsident als Bush ist. Was nicht schwer erscheint. Aber wenn Schröder bei uns als der schlechteste Kanzler gilt, so wird Bush in den USA genau so gehandelt. Er hat Amerika runter gewirtschaftet - Obama hat also viele Baustellen. Krakenversicherung, Sozialhilfe, Guantanamo, Irak, Afghanistan. Ja, und auch Israel. Und Wirtschafts- und Finanzkrise natürlich.

Obama ist also gefordert. Und er wird schnell handeln müssen. Ich wünsche ihm das Glück, dass er braucht.

Montag, 19. Januar 2009

Aber Hamas jetzt?

Nun ist Waffenruhe - eine Woche. Rechtzeitig vor der Inthronisierung des Messias siegt sich auch die Hamas zur Waffenruhe. Und baut, selbstverständlich, an Tunnel von Ägypten nach Gaza weiter. Was soll man sagen? Wenn da mal kein Waffennachschub kommt... Die Bevölkerung steht aber nicht mehr so auf der Hamas-Seite. Es dämmert wohl langsam, dass die Hamas der Störenfried ist...
Und Israel? Nunja, die sind der Hamas auf den Leim gegangen. Stehen als Kindermörder und Kriegverbrecher da. Und wollten eigentlich nur, dass der Raketenbeschuss der Hamas aufhört...Ob das die Vorgehensweise der israelischen Armee in allen Details rechtfertigt? Abwarten, was an echten Informationen an das Tageslicht kommt.

Inzwischen droht aber auch die Al Khaida (also doch lieber AlDi als die)den Deutschen in Landessprache. Keine Sorge: Die bedrohen uns schon länger. Aber vielleicht ist das aufgetauchte Video ein Signal für die vielen Islamisten in Deutschland.... oder auch nur Futter für Schäuble, sein Sicherheitsnetz noch enger zu spannen. Spannen ist dabei auch irgendwie passend. Staatsspanner.... Spannend.

Und trozdem: es wird alles gut. Morgen geht Obama übers Wasser und befiehlt den Dämonen, die uns bedrohen, in die Tiefen der Hölle zu verschwinden. Er ist jung, charismatisch, kommt aus armen Verhältnissen... Nicht, dass man ihn am Ende noch ans Kreuz....? Hoffnungsträger als Präsidenten sind in den USA immer vorzeitig aus dem Amt geschieden. Durch Schusswahl. Kennedy, sag ich nur. Und Clinton? Ach, desssen Abschaffung ist doch abgeblasen worden. Da musste man nichts mehr unternehmen.

Die Woche fängt ja gut an....

Sonntag, 18. Januar 2009

Hessen kocht weiter

Naja, Hessen köchelt eher. In der Fragerunde in der Tagesschau war Koch auch ganz bescheiden. Seine CDU stagniert auf dem niedrigem Vorjahresniveau. Trotz noch niedeirgerer Wahlbeteiligung. Ebenso die Linkspartei - Gerade noch geschafft. Ohne die Quereleien um Ypsilanti, die von allen Ämtern zurückgetreten ist, und die Partei internen Streitereien hätte es mehr werden können.

So gibt es einen klaren Verlierer: Die SPD. Minus 12,x%, dass ist das niedrigste Ergebniss aller Zeiten. Schäfer Gümbel will aber seine Schafherde weiter führen. Und irgendwie kann er ja auch nichts dazu... Vielleicht kann er ja auch nichts. Man wird sehen. Immerhin hat der die Niederlage nicht beschönigt.

Gewinner sind, ganz klar, FDP und Grüne, die beide etwa gleich zulegten. Die FDP ist dabei Westerwelles Projekt 18 verdammt nahe gekommen. Klare Aufgabe: Passt ihr mal auf Koch auf in der Koalition. Denn mit der CDU gibt es eine ausreichende Mehrheit. Aber durch die hohe Prozentzahl natürlich auch sicherlich eine hohe Regierungsbeteiligung. Den Grünen kommt wohl ihre konsequente Haltung entgegen, bzw. wird diese vom Wähler anerkannt. Zumindest ist erkennbar und sicher: Die Grünen sind eine feste Institution geworden.

Nun gilt es in Hessen den Schaden, der von der Politik, allen voran Ypsilanti und Koch, angerichtet wurde, zu beheben und wieder Vertrauen in die Politik zu schaffen.

Und jetzt: ab in die nächste Wahl.

Manfred Privat

Habe mal ein paar Tage geschlunzt im Blog. Passiert ja immer wieder Mal. Aber ich habe ja auch kein Profi-Blog.

Nun, einige wissen ja, dass es mir gesundheitlich letztes Jahr nicht so gut ging. Und dass ich inziwschen bei einer Rücken-Reha angelangt bin. So richtig Sport mit Gewichte stemmen und so... Und es tut gut. Ich fühle mich nach 10 Einheiten schon wesentlich besser. Aber es nimmt auch Zeit in Anspruch.

Dazu kommt, dass ich mich psychisch wieder fange. Depression war gestern - heute ist der Blick nach vorne angesagt. Ich möchte mich weiterbilden und habe die ersten Schritte schon unternommen. Und mit viel Glück und Können stehe ich in knapp zwei Jahren besser da.... Aus der Partei-Politik habe ich mich zurückgezogen. Das engte mich zu sehr ein. Ein ehrenamtliches Engagement habe ich mir trotzdem an die Backe geklebt: als Ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht. Bin mal gespannt, was da so auf mich zu kommt.

Na, und daher habe ich natürlich nicht immer Zeit, mal zu schreiben oder zu kommentieren. Weil, da ist ja auch noch Familie - echtes Leben ist doch wichtiger als das Virtuelle, gelle?!

Schönes Restwochenende!

Mittwoch, 14. Januar 2009

Rechtsstaat-nein Danke

Die Vorkommnisse bei der Duisburger Anti-Israel Demonstration mit den gehorsamen Flaggenabhäng-Polizisten hat inzwischen weltweite Aufmerksamkeit bekommen. Der Landtag in NRW wird sich damit beschäftigen. Und ob der Duisburger Polzeipräsident noch haltbar ist.... seine Inkompetenz wurde schon öfter angesprochen, ob es zutrifft - naja, jedenfalls steht er in der Kritik.

Diese gesetzfreie Zone, wo der Rechtsstaat keinen Einfluß mehr hat, gibt es in Duisburg öfter - und nicht nur bei Demonstrationen. Am Samstag ist ja schon die nächste Israel-Hass-Demo. Mal schauen, ob diese auch Antisemitische Parolen skandieren dürfen.

Nein, es wird bestätigt von einem ehemaligen Duisburger Polizisten, dass sich die Polizei in einigen Gegenden Duisburgs nicht mehr reintraut - dass es solche Ghettos gibt, kann sogar ich bestätigen. Immerhin habe ich 30 Jahre in Duisburg gelebt. Was ich nicht ahnte: dass die Polizei völlig machtlos ist. Dass man sich nicht mehr traut Autos anzuhalten, weil man schnell von 30-50 Leuten bedroht wird.

Aber gut. Es ist wohl so gewollt. Denn wenn man so etwas ernsthaft anspricht wird man schnell in die rechte, neonazistische Ecke gedrängt. Nein, es gibt auch kein Integrationsproblem. Ach was...

Eigene Erfahrung ist nun einmal, dass gerade Mitbürger mit südostfasteuropäischem Migrationshintergrund sich in bestimmten Viertel zusammen finden. Häuserblocks werden aufgekauft und eine eigene Infrastruktur entwickelt sich. In Rheinhausen, da komme ich her, kann man ohne ein Wort Deutsch zu können, sein Leben meistern. Türkische Geschäfte, Ärzte, Rechtsanwälte, Möbelhäuser, Cafès, Märkte (besser: Bazzar),Autohändler - In Amtsstuben spricht man türkisch, Polizisten können es ebenfalls. Und irgendwann gilt dort auch das türkische oder islamische Recht mehr als das Deutsche. Scheint zumindest so.

Insofern müssen diese Aussagen der Polizisten nicht verwundern - es ist in Duisburg eine Binsenweisheit. Man geht halt nicht mehr in bestimmte Viertel - oder doch, wenn man gerne frisches Gemüse aus Eigenanbau erwerben möchte. Oder gerne gut türkisch ist...

Nein, in der Regel ist es kein Miteinander in Duisburg - ein Nebeneinander. Aber es funktioniert. Und so dürfte es in vielen Städten mit hohem türkischem Anteil sein. Aber es gibt eben auch die Kehrseite. Und die wird anscheinend immer deutlicher. Integrationspolitik ist gescheitert - da es sie nie gab. jedenfalls nicht ernsthaft. Und wohl auch nicht gewollt. Das die Arbeiter, die man holte, Menschen sind, die eine neue Heimat gefunden haben, die also bleiben wollen.... Das hatte man nicht einkalkuliert.

Bleibt die Frage: wie kann das repariert werden? Zumindest sollte man die Probleme deutlich ansprechen können. Und dann gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Sonst gibt es irgendwann Unruhen. Oder will man das etwa? Ich hoffe nicht.

Dienstag, 13. Januar 2009

Pimp my Konjunktur

Besser: bohren wir die Brach liegende Konjunktur auf. Die "Große" Kloaktion...na, Koalition hat ein Stützstrumpf für die Konjunktur verschrieben. "Junk" ist auch schon enthalten, in Konjunktur...

Der Grundfreibetrag wird von 7664 auf 8004 Euro angehoben. Toll, das ist nur schaulaufen fürs Kabinett...
Der Eingangssteuersatz wird im Juli 2009 von 15 auf 14 Prozent gesenkt - ich frage mich:nur im Juli oder hält das länger? Ich denke ab Juli.... Wäre eine Steuerfreistellung für Einkommen bis 25.000 besser? Und für jedes Kind noch 5000 drauf. Aber nun.
Die Kassenbeiträge werden im Juli 2009 gesenkt - von 15,5 auf 14,9 Prozent. Wird es nicht absurd? Wo dich die Reform des Gesundheits..... ach, lassen wir das. Ab August werden die Kassen halt nachfordern. Wetten?
Neuwagenkäufer erhalten 2009 eine sogenannte "Umweltprämie" von 2500 Euro, wenn sie einen mindestens neun Jahre alten Wagen abmelden. Un dich glaube nicht, dass sich viele es leisten können, ihr Auto trotz dieser eher geringen Prämie zu verkaufen und ein neues anzuschaffen. Und was ist mit Leuten wie mir, die gar nicht Auto fahren? Ich will die Fahrradindustrie ankurbeln? bekomme ich keine Prämie? Wo bleibt die Gleichbehandlung?
Pro Kind wird ein einmaliger Bonus von 100 Euro bezahlt. Was dann für Hartz IV Bezieher gleich wieder abgezogen wird. Aber gut...kann ich gleich 200€ zurücklegen für das Studium. Wegen der Studiengebühr. Es läppert sich - ausgegeben wird das geld och nicht, oder?
Für Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren in Hartz-IV-Familien werden die Regelsätze von 60 auf 70 Prozent erhöht - wäre auch ohne Wirtschaftskrise notwendig. Kinder kosten.

Ich will ja nicht meckern - denn alles nur reiner Aktionismus ohne Wert. Ob die was tun oder nicht: die Krise, diese herbeigeredete Krise hört auch so auf. Ist wie bei einer Erkältung. Mit Medizin 7 Tage, ohne eine Woche. Die Maßnahmen, egal welche, lindern allenfalls etwas die Beschwerden....

Was habe ich letztens gehört? Das wird der teuerste Bundestagswahlkampf aller Zeiten....

Montag, 12. Januar 2009

Kapitulation des Rechtsstaates vor dem Mob?

[...]offensichtlich bestimmen jetzt potenzielle Gewalttäter das Maß der
Meinungsfreiheit in Deutschland”, sagte der Generalsekretär des Zentralrats der
Juden, Stephan Kramer, der NRZ

Was ist passiert? Nun, in ganz Deutschland demonstrierten Menschen gegen den Krieg im Gaza - meist Menschen mit muslimischem HIntergrund. Und organisiert von einem Verein, der vom Verfassungsschutz n NRW beobachtet wird. Und so kamen in Duisburg, und das ist der Ort, wo das Anstössige passierte, an die 10.000 Menschen zusammen - um nicht nur gegen den Krieg zu skandieren, sondern auch den Hass gegen Israel und die Juden allgemein zu bekunden. Anti-Semitismus pur. Grenzwertig, auch im Rechtssinne. Die gleichen Sprüche auf einer NPD-Demonstration und die Veranstaltung wäre, zu Recht, aufgelöst worden und Strafverfahren eingeleitet worden. Wobei: an sich ruhig und naja...gewaltfrei war die Demo schon.

Bis eben ein Haus in der Innenstadt passiert wurde, an dem ein, vielleicht jüdischer Mtbürger, Israelfahnen am Balkon bzw. Fenster flaggte. Ein Bekenntis zu Israel, das ich persönlich auch gemacht hätte. Freie Meinungsäußerung - etwas, womit einige Menschen aus andeen Kulturkreisen so manches mal erhebliche Probleme zu haben scheinen. Mit Meinungsvielfalt. Also wurden Steine, Eisschneebälle und Gemüse gegen das haus geworfen, die Menge skandierte, und die Poliei reagierte. natürlich nicht gegen die Straftäter, Gewalttäter. Nein, man stürmte die betreffende Wohnung und trat die Tür ein und entfernte die Israelfahnen. Wobei der Pöbel auf der Strasse natürlich jubelte und "Allah ist groß" brüllte.... Die Szenen erinnerte mich ein klein wenig an unselige Zeiten von vor 70 Jahren. Hätte nur noch gefehlt, dass der Wohnungsinhaber der geifernden Meute vorgeworfen wäre....

Nun, ich will nicht übertreiben. Aber nach Kapitulation der Staatsgewalt vor Straftätern sieht das schon aus. Kramer weiter in der NRZ:

"Doch das kann nicht soweit gehen, Steinewerfer zu schützen, hingegen friedliche
Gegendemonstranten zu nötigen, die israelische Fahne abzunehmen.” Aufgabe der
Duisburger Polizei wäre es seiner Ansicht nach gewesen, das Haus zu schützen.
„Es kann nicht sein, dass die Polizei vor der Gewaltandrohung kapituliert.”

Es tut einem Leid für die Demonstranten, die wirklich friedlich gegen den Krieg demonstrieren wollten. Und wo nun ein bitterer Nachgeschmack bleibt.

Die Polizei hat natürlich ihre Begründung, nämlich Gefahrenabwehr. Die ging natürlich von den Fahnen aus, nicht von den Steinewerfern. Den die Fahnen sind natürlich provokant.... Ich denke, die Polizei war völlig überfordert und hat sich nicht die geringsten Gedanken gemacht, wie es wirkt, wenn sie so handelt, wie sie gehandelt hat.

Ob das noch ein Nachspiel haben wird? Nun, der Zentralrat der Juden ist jedenfalls am Ball. Und einige Journalisten anscheinend auch.
Nachtrag am 13.01.2009:
Polizeipräsident Rolf Cebin entschuldigt sich für das Entfernen von zwei
israelischen Fahnen bei der Demonstration am vergangenen Samstag in Duisburg.
„Ich bedaure zutiefst, dass Gefühle - insbesondere jüdischer Mitbürgerinnen und
Mitbürger - verletzt wurden.

So fängt die Entschuldigung des PP Duisburg an - und ist reziprok zu den bisherigen Äußerungen des Polizeipräsidiums. Ob die mediale Aufarbeitung, die übrigens von verschiedenen Blogs und seinen Lesern in Gang kam, dazu führte...?Zur Seite des PP Duisburg

Samstag, 10. Januar 2009

Gewissen und so

Mit dem Vorgehen der israelischen Armee in Gaza bin ich nicht einverstanden. Das muss auch mal gesagt werden - auch wenn ich verstehen kann, warum. Und dass die Israelis der Hamas auf den Leim gegangen ist dürfte auch offensichtlich sein. Den Israel ist jetzt international der Buhmann.

Nun, wenn auch ein verständnisvoller Freund Israels bin ich auch ein kritischer Freund. Und kann das auch ungefährdet kund tun. Und bei Bedarf auch entsprechend demonstrieren.
In Israel selbst sieht es wohl anders aus. Kriegsgegner werden aus der Demo heraus verhaftet und eingesperrt - das Gleiche passiert Menschen die sich nicht mobilisieren lassen wollen und den Kampf gegen die Hamas verweigern. Ups. Auch nicht die feine Art.

Es wird Zeit, dass sich die internationale Gemeinschaft mal einmischt. Von wegen Blauhelmtruppen usw. Dieser Konflikt wird sonst härter als alle anderen in dieser Gegend...
Artikel auf Spiegel Online

Mittwoch, 7. Januar 2009

Wenn zwei sich streiten...

...leiden die Dritten - in dem Fall nicht meine Dritten, sondern die Gasabnehmer Rußlands. Da blickt keiner mehr durch, aber es leitet auch keiner mehr durch. Und schon merkt man, wie abhängig man hier zu Lande von externen Energieanbietern ist. Egal, ob Öl oder Gas, selbst Uran fördert die BRD nicht oder kaum ausreichend selber - mangels Rohstoffvorkommen. Den einzigen Rohstoff, den wir haben: Kohle. Steinkohle oder Braunkohle. mehr als reichlich. Nachteil: verdammt. Kohle ist fürchterlich Baba.

Und weil das so ist, und weil die Förderung zumindest von Steinkohle sehr teuer ist (zumindest, wenn man Sicherheitsstandards einhält und nicht chinesisch fördert...)schließt ja politisch gewollt eine Zeche nach der anderen. Klimaschutz wird dabei übrigens auch noch vorgschoben. Aber das ist auch wieder ein Thema für sich.

Vielleicht wächst mal langsam das Bewußtsein, dass wir von Energie abhängig sind. Jetzt, wo es so kalt ist. und dass wir Lösungen fnden müssen wie wir unsere Energieversorgung so unabhäbgig wie möglich machen können. Gas als Heizstoff ist ja das geringste Problem. Aber die Stromgewinnung...

Und da stellt sich auch wirklich noch die Frage, ob Energiegewinnung, die Versorgung der Bevölkerung damit nicht doch verstaatlicht werden muss.

Dienstag, 6. Januar 2009

Ganz Radikal

In den letzten Tagen überschlägt sich ja die Propaganda. Zum einen die der Hamas und zum anderen natürlich die der Israelis.

In den Blogs toben quasi solche Propagandaschlachten. Und meist fängt die Hamas-Propaganda auf fruchtbaren Boden. Zumeist aus dem linken Spektrum gespeist aus der Jungen Welt oder ähnlichen Puplikationen. Es scheint, dass hier die alte Verbindung der RAF und den Palästinensern eine Fortsetzung auf anderer Ebene gefunden hat. (Zynismus aus). Es scheint ein zumindest unterschwelliger Anti-Semitismus durchzuscheinen. Wobei die Palästinenser ebenfalls semitischer Abstammung sind, aber das weiss auch kaum noch einer....

Nun gibt es genug Belege, dass in Israel auch von offiziellen Stellen der Umgang mit in Israel oder in besetzten Zonen lebenden Palästinensern eher suboptimal gestaltet wird. Übertriebene Reaktion auf die Angst vor lebendigen Bombenpaketen? Oder zornige Unruhe auf die ewig wiederholten Drohungen der Palästinenser und Verbündete, Israel von der Landkarte zu tilgen? Wer weiss - ich kann mich in die Gefühle der Israelis nicht rein versetzen.

Dieses Verhalten jedenfalls puscht die vorhandene Aggression gegen Israel nochmals hoch. Und gleichzeitig werden die Palästinenser von radikalen Truppen der Hamas und anderen aufgepeitscht. Und von Iran und Islamisten unterstützt.

Als Gegenbeispiel hier die Geschichte eines israelischen Jungen, der von einer Bombe in einem Bus getötet wurde und dessen Vater ihm trotzdem eine Weltreise machen läßt. Der Artikel im Tagesspiegel sowie die Homepage hier: www.blondi.co.il

Überall aufgerissene Wunden. Kaum heilbare Wunden. Und wer soll verlangen, dass mal jede Partei einen Schritt zurück tritt und einen neuen Anlauf nimmt? Ein gordischer Knoten, der auch mit einem Schwerthieb nicht zu lösen scheint.

Verständlich das Bedürftnis Israels, einen sicheren Staat als Heimstatt der Juden zu haben - ebenso der Wunsch der Palästinenser auf einen eigenen Staat dort, wo sie schon immer gelebt haben.

Ob die augenblickliche Bodenoffensive Israels bei einer Lösung des Gesamtproblems hilfreich ist scheint mit zweifelhaft - ebenso aber die Raketen auf israelische Städte. Und ob sich die Weltgemeinschaft einig werden kann, wie man einen dauerhaften Frieden erreichen kann, scheint nicht klar.

Ich befürchte, dass wird noch länger dauern. Krieg im Gelobten Land - ich kenne es nicht anders. Und ich bin auch fast 47....

Sonntag, 4. Januar 2009

Jetzt Hamas, Buam!

Die Hamas hat im Gaza erreicht, was sie wollte: Israel zu einer blutigen, lange dauernden Bodenoffensive zu zwingen. Vermutlich ist das auch so geplant gewesen - und Israel steht weltweit (wieder einmal) auf der Anklagebank.
Monatelang hat die Hamas aus Stellungen, u.a. Moscheen und Schulen, Raketen auf Süd-Israelische Siedlungen abgefeuert. Israel hat relativ geduldig reagiert. Ab dem 27.12. wurde zurück geschossen. Und gleichzeitig humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung auf dem Weg gebracht sowie die Bevölkerung vor den Bombardierungen per Flugzettel gewarnt. Allerdings nutzte das wenig. Vermutlich hat die Hamas dafür gesorgt, dass israelische Bombenziele nicht geräumt wurden, damit man zerfetzte Kinderleichen in die Kameras halten kann.
Nun ja, Propaganda und Gegen-Propaganda gehören zum üblichen Handwerk eines miesen Krieges. Leiden werden in erster Linie die Zivilbevökerungen. Egal, wer tatsächlich Recht hat oder den Krieg angefangen hat. Israel verteidigt sein Recht auf einen Staat, der Schutz für die Juden bieten soll. So der Gedanke nach dem Holocaust. Die Hamas meint, die Interessen der Palästinenser vertreten zu müssen, die sich um ihr Land gebracht sehen. Insgesamt ein Nachteil: die Mentalität der arabischen Gesellschaft. Entgegenkommen wird als Schwäche ausgelegt. Und trotzdem werden die Israelis mit der jetzt gezeigten Härte die Hamas nicht vernichten.
Die Kriegsregion Naher Osten wird uns noch lange erhalten bleiben. Zu erbittert sind alle Fronten....

Freitag, 2. Januar 2009

Eiszeit

Heute wieder etwas Schnee in Moers - und das ist immer noch ein kleines Wunder, da es hier in der Regel noch etwas wärmer ist als überm Rhein...

Und es soll noch kälter werden - in Nord- und Ostdeutschland bis zu -20 Grad! Aua - das müssen die Auswirkungen der globalen Erwärmung sein. Befürchte ich mal so.

Aber dieses Jahr wird es auch mental kälter. Bestimmt. Der Wahlkampf tobt durch Deutschland, angefangen in diesem Monat mit den Neuwahlen in Hessen. Im Mai, weniger betroffen ist die Bevölkerung, die 13. Bundesversammlung, in der der Bundespräsident gewählt wird. Oder die Bundespräsidentin. Es folgen Saarland, Sachsen, Thüringen und Brandenburg mit Landtagswahlen, in NRW sind Kommunalwahlen und die Bundestagswahl lauert auch schon im September. Und da wird wieder gelogen, dass sich die Balken biegen. Aber mal ernsthaft: woran merkt man, dass ein Politker lügt? Er bewegt die Lippen...

Die Politik wird sich übertreffen an Wohltaten fürs Volk. Auf dem Papier. Was bekanntlich geduldig ist. Und das Volk auch. Weil es die Politik kalt läßt. Was in einer Demokratie nicht so gut ist.

Aber so frostig die Ausichten auch sein werden - irgendwie geht es ja immer weiter. Und vielleicht bringt man sich selbst ja auchmal konkreter in die Politik ein. Wie war das noch mal mit der FDP? Da versuchten doch Studenten in Masse einzutreten und damit die Partei zu übernehmen... Ist ein paar Jahre her und hat nicht geklappt. Aber wie, wenn viele verprellte SPD-Genossen in die CDU eintreten und diese sozialer Ausrichten? Aha....

Donnerstag, 1. Januar 2009

Verrutscht

Irgendwie wird ja der Wechsel in ein neues Jahr überbewertet, oder? In einem Eintrag hat ein Blog-Freund es so kommentiert: "Der Jahreswechsel ist im kosmischen Sinne eh nur eine mehr oder weniger willkürliche Einteilung der Relation Erde / Sonne." So oder ähnlich ist es wohl - und doch mehr.

Zeiteinteilung ist für dem Menschen wichtig geworden. Hilft ungemein bei der Orientierung. Und der Koordinierung des Miteinanders. Und so ein Jahreswechsel, wie jetzt der in unserem Kulturkreis, hat da auch sein gutes. Menschen können mit einem Jahr abschließen und Bilanz ziehen. Hoffung, dass es im neuen Jahr anders, im günstigen Fall besser, läuft, spornt an.

Heute ist zudem Weltfriedenstag. Unbeeindruckt davon ballern sich Hamas und Israel mehr als nur Sylvesterböller um die Ohren. Und auch 2009 werden Kriege, Attentate und Anschläge unzählige Menschenleben kosten. Unschön, aber Realität. Hoffnung auf Besserung ist nicht angebracht, aber breitet sich gerne aus. Weil der Mensch hoffen möchte.

Und allein die wirtschaftliche, finanzielle Zukunft... wie mag es da aussehen?! Nun, mir scheint, nicht ohne Grund kommen andere, beständigere Werte wie Familie, Freundschaft wieder. Die Menschen ziehen sich zurück auf das Private. Bestimmt. Die Zukunft scheint zu unsicher geworden zu sein. Ob man morgen noch einen Arbeitsplatz hat. Was wird aus meinem Erspartem? Und überhaupt...

Für meine Tochter ist die Ausicht, dass ihre Jugend dieses Jahr zu Ende geht, nicht so prickelt... Sie wird 13! Komische Welt. So hat jeder seine Hoffnungen und Ängste. Hoffen wir doch einfach, dass wir uns nicht verrutscht haben in diesem Jahr, sondern dass es das Tollste unseres Lebens wird.