Je älter man wird desto lichter werden die Reihen.
Nun ist er zu Ende, der März. Dieser Monat ist dieses Jahr kein schöner Monat. Er fing mit Tod an und endet ebenso. Während Anfang März mehr oder weniger überraschend unser Kater Dexter starb war es jetzt am Ende wesentlich dramatischer. Meine Schwägerin starb nach längerem Kampf an Krebs.
So ein elendiges sterben auf Raten ist eigentlich unwürdig – so einem Tier kann man eine Erlösungspritze geben und das Leiden abkürzen. Bei einem Menschen ist das, jedenfalls hier zu Lande, nicht möglich. Teils aus nachvollziehbaren Gründen. Wobei meine Schwägerin ja eigentlich nicht gehen wollte – lieber sogar noch etwas mehr Zeit hätte haben wollen.
Morgen also wird sie beerdigt. Und wieder ein Mensch weniger auf Erden, zu dem man eine Beziehung hatte. Die Reihen lichten sich und man selbst kommt wieder zum nachdenken über die eigene Endlichkeit.
Das Leben kann ganz schnell vorbei sein. Daher habe ich mir schon angewöhnt, die Dinge, die ich tun möchte, auch zu tun. Das zu machen, was mir gut tut. Und mit meinen Mitmenschen in Frieden zu leben, nichts offen zu lassen. Vielleicht fällt dann das Loslassen leichter.
Der April fängt mit einer Beerdigung an. Hoffentlich endet er schöner.