Freitag, 28. Dezember 2012

Schluck Auf, Genossen und – innen


Und wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Ein Jahr, dass schon vor einigen Tagen enden sollte – hat nicht geklappt. Im nächsten Jahr soll es einen Ausweichtermin geben. Und wenn nicht – irgendwann klappt es schon mit der Apokalypse.

Jetzt ist ja die Zeit, zwischen den Jahren, in der man gerne auf das zurückliegende Jahr schaut. Und was kommt dabei rum? Erstaunlich wenig. Es haben uns, teilweise überraschend, einige Promis verlassen. Und, noch schlimmer, Freunde und Verwandte. Und immer öfter taucht das eigene Geburtsjahr dabei auf. Ja, man wird älter. Und dass ist nicht immer ein Grund zur Freude. Das zumindest hat dieses Jahr auch deutlich gemacht: Altersarmut droht.

Gleichwohl: Armut macht sich breit in unseren Breiten. Komischer Weise immer dort besonders stark wo die Sozialdemokraten regieren. Und wo sie regieren und es ist nicht so dann sind sie grade erst an die Macht gekommen. Ob es da irgendeinen Zusammenhang gibt? Böser Schelm...

Nein, wirklich neues bot dieses 2012 nicht. Die Euro- Wirtschafts- Bankenkrise geht ungehindert weiter. Und trotzdem fluppt es noch. Noch. Vielleicht ändert sich das ja im nächsten Jahr, vielleicht geht auch die Welt unter. So lange jedoch sollte man eines nicht vergessen: Zu leben. Der Trend, dieses Leben zu entmenschlichen, setzt sich ungehindert fort. Die Menschen leiden darunter – und haben vielfach keine Kraft, dieses zu ändern. Burn-Out ist ja eines der Schlagworte. Gleichzeitig entsozialisiert sich die Wertegemeinschaft. Und auf der Suche nach Sozialisation finden viele Heimat in radikalen Gruppen.

So sei es. Resignativ betrachtet wird man den Lauf der Dinge ohnehin nicht aufhalten. Dazu gehört auch, dass „der Staat“ sich immer stärker in das Leben seiner Bürger einmischt. Ihm vorschreiben will wie er zu leben hat. Wenn er es nicht freiwillig tut dann wird er eben gezwungen. Irgendwann wird die Gesellschaft uniform sein. Und keiner merkt es mehr. Und die, die es merken, werden entsorgt...

Nun gut. Ich will da auch nicht zu pessimistisch sein. Muss man ja nicht bei 7 Milliarden Menschen die eindeutig zu viel sind für diesen Planeten. Das regelt sich bestimmt von ganz allein. Womit wir wieder bei der Apokalypse wären. Besser: Apokollaps. Denn irgendwann wird das „System der Dinge“, wie der geneigte Zeuge Jehovas so gerne sagt, kollabieren. Wegen zu wenig Rohstoffe und deren ungerechte Verteilung. Zum Beispiel. Oder Nahrungsmittelknappheit. Oder...

Carpe Diem. So sollte das Motto sein im nächsten Jahr. Lernen, den Tag zu leben. Oder, wie es im Matthäusevangelium Kapitel 6 V27 so schön heißt: 

Wer von euch kann sich denn durch Sorgen das Leben auch nur um einen Tag verlängern?

Also: Kommt gut ins neue Jahr und füllt es gut.

2 Kommentare:

  1. "Armut macht sich breit in unseren Breiten" schreibst Du, wohl wahr.

    Aber es ist nicht die materielle Armut die Sorgen machen kann (weil die ohnehin nur eine gefühlte ist)sondern der fortschreitende Verfall an Solidarität im Umgang miteinander.

    Hier in Deutschland scheint es primär darum zu gehen, zu beweisen, dass Hobbes Recht hat, wenn er feststellt, dass der "Mensch des Menschen Wolf" ist. Die damit verbundene innere Verwahrlosung ist eine reale. Die äußere Verarmung ist nur eine relative. Jeder Harz4er hier hat mehr Sicherheit als irgendein Almosenempfänger in Asien, Afrika oder Lateinamerika.

    Wenn wir etwas verbessern wollen, dann sollten wir schleunigst dafür sorgen, dass wir uns nicht mehr vom Kapitalismus instrumentalisieren lassen. Nur wenn wir das schaffen, haben wir als Gattung die Chance, diese Welt für möglichst viele Menschen lebenswerter zu machen.

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  2. Materielle Armut wird man immer im Kontext der Gesellschaft bewerten können in der sie herrscht. Relativ gesehen haben es HartzIVer richtig gut gegenüber Armen in Afrika. Subjektiv gesehen geht es denen aber hier schlecht. Und nicht in Afrika. Abgesehen davon bin ich auch der Meinung, dass die Gesellschaft sich entsolidarisiert. Schleichend.

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