Der feine Herr ist mal
wieder im Grübeln gefangen. Stumm Löcher in den Bildschirm starren. Unbewegt
die schlimmsten Nachrichten durchlassen. Unmotiviert heulen. Ablenkung suchen.
Aufmerksamkeit in eine andere Richtung lenken. Löcher in die Landschaft starren.
Motivation aufbauen, es sein lassen, doch wieder aufbauen. In die feindliche
Welt schleppen, Löcher in die Busscheiben starren. Der feine Herr ist mal
wieder im Grübeln gefangen.
Dass ich das tägliche
Leben irgendwie dann doch noch halbwegs geregelt bekomme grenzt an ein Wunder.
Und an Hilfsmittel, die ich auf die ein oder andere Art an die Hand bekommen
habe. Ohne große Schulung. Und ja, es hilft auch, dass ich nicht nur Verantwortung
für mich habe, sondern auch für andere.
Der große Manfred soll ja
den kleinen Manfred von früher in den Arm nehmen. Erklären, dass der kleine
Manfred da herauskommt, es überlebt. Aber was er ihm nicht sagt: Der Preis ist
eine zerfetzte Seele, deren abgestorbenen Reste in seiner tiefsten inneren
Hölle vergammeln und den ganzen Manfred vergiftet. Du wirst Gefühle nicht
einordnen können, weil Du es nie gelernt hast. Du wirst nicht vertrauen, weil
Du es nie gelernt hast. Du wirst einen dicken Panzer um dein Innerstes legen und
deine Gefühle darunter begraben.
Der Kampf, da wieder
rauszukommen, ist zum Scheitern verurteilt. Also, irgendwie versuchen, damit
umzugehen. Dinge, die langsam an die Oberfläche krochen, endlich etwas Licht
sahen, sind wieder in die Tiefe geflüchtet. Was bleibt: Eine schwermütige
melancholische Traurigkeit.
Der feine Herr ist mal
wieder im Grübeln gefangen.