Es kommt mir so vor als stünde die Welt in Flammen. Politisch und privat ohnehin. Bedrückend die Geschehnisse - was meine Depression "Lieselotte" ungemein triggert. Das wiederum wirkt sich auch auf mein körperliches Wohlbefinden aus. Brustschmerzen, zum Beispiel. Eine gewisse körperliche Trägheit innerhalb meines Machens. Und der Blutdruck sowie der Puls steigt. Und so ignoriere ich diese Anzeichen so gut es geht. Weil, es ist ja psychosomatisch. Nun, gut, wenn man dann doch auf die Vernunft hört und den Hausarzt zu Rate zieht. Vorsichtshalber. Und letztendlich festgestellt wird: Jau, du hattest mal vor langer Zeit einen kleinen Hinterwandinfarkt. Und die Pumpe sagt jetzt, och nö, da will ich nicht mehr so viel arbeiten. Noch rechtzeitig erkannt kann das medikamentös eingestellt werden. Na, alt werden ist halt nichts für Feiglinge.
Gleichwohl ist die Depression natürlich auch nicht besser geworden. Insbesondere die politische Lage auch nicht wirklich besser geworden ist. Sicherlich habe ich das ganze Geschehen verfolgt, aber nicht wirklich verinnerlicht. Denn tatsächlich habe ich mich mehr mit mir selbst beschäftigt. Genau wie vor 19 Jahren, als eine Operation im Bauch mein Leben rettete, war auch jetzt das Gefühl, dem Tod so grade von der Schüppe gesprungen zu sein. Nur, dass ich Demselben rein alterstechnisch ohnehin erheblich näher gekommen bin. Während die OP damals meine Depression quasi freigesetzt hatte, war diesmal die Beschäftigung mit meiner Endlichkeit dazu gekommen. Was natürlich das Geschehen rundum hinter einem Schleier verschwinden ließ. Ahnen, da ist was, aber nicht wirklich präsent.
Trumps kleinkindliches Verhalten, mit dem er die Weltordnung erheblich durcheinander bringt, Putins imperialistischer Krieg, der sich in der Ukraine spiegelt als Vorbild für das weitere handeln. Das Erstarken der Rechtsradikalen im Prinzip weltweit und in Deutschland im Besonderen. Die fortschreitende Klimakatastrophe. Das alles drückt und staut sich.
Aber tatsächlich laufen in mir ganz andere Gedankenstränge. Und zwar in die Richtung "Mist, wenn du jetzt tot umfällst bist du der Unvollendete". Und die Sorge, dass die o.g. äußeren Umstände dafür sorgen, dass ich keine Antworten auf die möglichen Herausforderungen mehr habe. Und dadurch scheitern würde. Und was ist überhaupt "scheitern" in dem Zusammenhang?
Nun, zur Zeit finde ich noch keine klaren Antworten für mich. Natürlich ist da auch eine Schadenfreude, wenn Merz nicht im 1. Wahlgang gewählt wird. Oder dass die Einstufung durch den Verfassungsschutz der AfD als gesichert rechtsextrem erfolgt. Andererseits bringt das niemanden nach vorne, wenn Merz einen Schuss vor den Bug bekommt, scheint doch damit das Regieren erheblich erschwert. Lieber gebe ich den jeweiligen Regierungen immer eine Chance, sich zu bewähren. Und im Fall der AfD trägt die Einstufung wohl nicht die richtige Früchte. Und mir hilft das bei allem, was mich direkt beschäftigt ohnehin nicht einen Schritt weiter.
Nun, in die Zukunft sehen kann niemand. Insofern versuche ich eher, die Dinge, auf die ich keinen Einfluss nehmen kann, nach hinten zu drücken. Und mich auf meine direkten Probleme zu konzentrieren. Medikamentös bin ich ja eingestellt.
Moin. Alles nicht so einfach im Moment. Einerseits versuche ich drüber weg zu sehen, andererseits wäre ich nicht traurig drum nicht mehr sehen zu müssen.
AntwortenLöschenTja. Und am Ende möchte man doch noch sehen wie es ausgeht...
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