Montag, 23. März 2009

Päpstliche Ironie

Zum Abschluss seiner Afrika-Reise ist Papst Benedikt XVI. in Angola gegen die Hexengläubigkeit zu Felde gezogen. Während einer Messe vor geistlichen Würdenträgern und engagierten Laien in der Hauptstadt Luanda betonte das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche, dass dieser Irrglaube die Menschen dazu treibe, Straßenkinder und Alte als Hexen zu verdammen. Einen Ausweg hat Benedikt auch schon, nämlich die weitere Verbreitung des katholischen Glaubens und rief zur weiteren Missionierung des afrikanischen Kontinents auf. Auch fünf Jahrhunderte nach dem Beginn der Evangelisierung Angolas seien viele Menschen orientierungslos. Wie sagte Bischof Tutu? Sowas wie:
"Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das
Land. Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen.Als wir sie
wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das
Land.”

Neben der Bestätigung des Kondomverbotes, ja, sogar die Überhöhung des Verbotes durch die Verdammung des Kondoms als schädlich für die Bekämpfung von AIDS, hat der Papst zuvor auch gegen Abtreibung Stellung bezogen. Die Indizierung von Abtreibungen in Einzelfällen wegen Gefahr für die Gesundheit der Mutter ist für Benedikt nichts weiter als ein "ironisches" Argument. Und da wird die Kirche langsam zynisch. Zynismus ist i.d.R. auch Menschen verachtend (außer bei mir, da ist er aufgesetzt - ein Spiel)- so wie Religionen im allgemeinen so sind. Eine verbale Schneise der mentalen Verwüstung hat Papst Benedikt gerade durch Afrika geschlagen. Auch wenn er in seinen Reden und Predigten sehr wohl versucht hat, den Afrikanern Hoffnung zu machen und bestimmte Werte zu vermitteln, die ja nicht per se schlecht sind.

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