Mittwoch, 2. Mai 2018

Holzwege und andere Unwe(ä)gbarkeiten

Ist ja wieder einige Zeit ins Land gegangen. Eine schwierige Regierungsfindung, mit vielen Holzwegen. Oder eigentümliche Änderungen in der politischen Landschaft. Oder...

Und alles ging mir am Allerwertesten vorbei. Nicht immer weit vorbei, aber immerhin. Und warum? weil ich mit meiner Depression beschäftigt war. Und noch bin. Daher auch so wenig, dass ich hier schreibe. Immerhin: Ich arbeite wieder voll seit 4 Monaten. Was auch nicht einfach ist. Öfter versinke ich wieder. Und bin unkonzentriert. Aber ich bleibe am Ball.

Am schlimmsten ist, wenn ich das Gefühl bekomme, dass alles gar nicht gut läuft weil "die" mich fertig machen wollen. Bei vollem Bewusstsein, dass das natürlich albern ist. In Wirklichkeit stehe ich mir selbst im Weg. Aber plötzlich bin ich wieder in so einem Strudel gefangen. Und habe Mühe, da wieder raus zu kommen. Was der Einfluss in der Kindheit, vor allem das, was einem die Mutter bösartig antut, so alles für Auswirkungen hat.

Ja, und trotzdem habe ich es geschafft, zusammen mit meiner Frau, zwei Kinder weitgehend gewaltfrei zu erziehen und könnte stolz darauf sein, was die Beiden geschafft haben. Irgendwie auch eine Beweisführung, dass ich das hätte auch schaffen können wenn meine Mutter mich wenigstens geliebt hätte. Und diese sinnlose Gewalt, physisch und psychisch, mich nicht so kaputt gemacht hätte. Wer als 11jähriger zu Fuß von Rumeln nach Köln läuft, im Februar, nur um endlich in ein Heim zu kommen, hat sicherlich gewichtige Gründe. Alles besser als "zu Hause".

Und deshalb sind Gefühle, grade Stolz oder Glück, bei mir weitgehend abgestorben. Die Sorge, wenn ich mich freue, dass irgendwas passiert, dass alles wieder kaputt macht. Bloß niemanden vertrauen. Wirst sowieso enttäuscht.

Nun, es ist ein harter Kampf, sich davon zu befreien. Bin damit bestimmt noch nicht am Ende. Aber ich gehe jetzt auch offensiv damit um. Allein, um mir klar zu machen: Es geht.

Und deshalb geht es immer weiter - himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Aber nicht allein.


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