Dienstag, 3. Oktober 2017

Einheitsbrei und Ballerei

Heissa juchee. Da haben wir also den 27. Jahrestag der deutschen Einheit. Und selten klang "deutsche Einheit" unangebrachter wie heute.

Die Mauer in den Köpfen scheint höher denn je. Und die Diskussion, woran das liegt, ist im vollem Gang. Dabei dürfte die Erklärung ziemlich einfach sein: Die komplette Riege der Konsenspolitiker hat versagt. Weil sie jeden, der an dieser Konsenspolitik Kritik übte, in die rechte Ecke drückt. Und was sollten so abgeschobene dann schon machen? Richtig, sich in die rechte Ecke verdrücken. Mit viel Glück, sehr viel Glück, bekommen wir vielleicht eine richtige Diskussionskultur. Und vielleicht gibt es dann auch wieder mehr Gemeinschaft.

Wobei: Was heißt schon Deutschland? Ein bismarksches, preußisches Konstrukt. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn gab es nie eine einzige Nation unter der Überschrift "Deutschland". Erste Ideen dazu gab es erst zu Revolutionszeiten 1848. Und die Vollendung dann, unter anderen Vorzeichen, 1871. als erweitertes Preußen, quasi. Auf die Spitze getrieben dann 1933-1945.

Eine Wiedervereinigung also ist nur die Fortsetzung Preußischer Großmannssucht.  Musste das sein? Wahrscheinlich schon. Weil irgendwie alle von einem gewachsenem Deutschland ausgehen. Dabei ist Deutschland weniger Nation als Polen. Oder die Türkei. Oder gar die USA. Nun gut, immerhin ist eine sozialistische, kommunistische Diktatur verschwunden. Und was für Alternativen hat man vor 27 Jahren auch schon gehabt.

Gleichwohl ist das ganze nicht zusammengewachsen sondern zusammengewuchert. Mit viel Fortüne überlebt der Patient voller Narben. Egal. Bin eh kein Freund von Nationalkrams. Oder Separatismus. Was da so in Spanien abgeht. Oder Im Irak. Oder der Türkei. Oder wo auch immer. Nationalismus führt immer in den Abgrund.

A propos Abgrund: Was in den USA abgeht ist ja auch kaum zu toppen. Irgendwie sehe ich für die Welt schwarz. Wo bleibt nur Planet X? Man könnte ihn gute gebrauchen.

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