Genau. Woher soll ich
denn wissen, was diese Überschrift bedeutet? Ich hörte grade Alan Parsons
Projekt mit dem von Edgar Allan Poe inspirierten „The Raven“. Und sinnierte ein
wenig vor mich hin, dass dieses Motiv ja ein Klassiker des Horrorgenres ist.
Just like Sinister. Das Gefühl, in einem Traum gefangen zu sein in einem
Albtraum in dem man einen Albtraum träumt. Und die beklemmende Angst, dass man
daraus nicht mehr erwacht.
In meinem Kopf entstehen
dann gleich Analogien zu meinem Leben. Oder was ich dafür halte.
Dabei habe ich diese Art
Angst schon von frühester Kindheit an. Dinge, die mir tatsächlich angetan
wurden; egal ob physischer oder psychischer Natur; in eine Albtraumwelt zu
drängen, um mich zu schützen. Im Traum kam mir, nicht lachen, meine persönliche
Fee „Windy Wanda“, um mich aus diesem Albtraum zu befreien. „Windy Wanda“ sah
ein wenig aus wie meine Großmutter in Kittelschürze. Aber sie stellte sich
gegen die Bedrohung.
Das wirkte natürlich
nicht lange. Die brutale Realität holte mich ein; meine Großmutter war
definitiv nicht „Windy Wanda“ und konnte mich nicht real schützen. Einen
sicheren, halbwegs sicheren, Hort der Realitätsflucht fand ich in der
Literatur. Und in der realen Flucht. Wenn man als 11 – Jähriger zu Fuß im März bei bitterer Kälte von Rumeln –
Kaldenhausen nach Köln wandert kommt einen die Realität wie ein Albtraum vor.
Aber da weckt niemand einen auf. Es gab auch keinen „Kara Ben Nemsi Efendi“,
der mich aus diesen Situationen befreite. Nicht einmal einen „Hadschi Halef
Omar“.
Auf meinen Fluchten vor
dem Albtraum Elternhaus habe ich mich in Wälder geflüchtet. Im Dunkeln. Aus
diesem Albtraum wurde ein Traum. Die Dunkelheit, die Bäume, die Geräusche dort
wurden zum Halt. Da sich die Flucht aus dem Albtraum aber als Fehlschluss
herausstellte flüchtete ich immer weiter. Bis ich endlich, mit 15, diesen
Albtraum abschütteln konnte. Ab in den nächsten.
Mit meiner Zeit in
Münster und der nachfolgenden nahm ich die Realität eher wie einen (bösen)
Traum wahr. Was auch geschah, irgendwie war immer die Realität unheimlich
irreal. Egal, ob mein „erstes Mal“ [Oh nein, bin ich jetzt wirklich in einem
echten Menschen] bis hin zu Operationen: Ich wache bestimmt gleich auf und bin
in der Realität. Traum, Albtraum vorbei.
Vielleicht kommt auch aus
dieser Art von Wahrnehmung, inneren Rückzug oder was auch immer, die Sorge,
mich nicht auf Dinge freuen zu wollen. Es könnte sofort etwas passieren, dass
das Schöne zerstört und mir weh tut. Trauma als Traum?
Nun ja, ich sagte ja
schon: ich assoziiere meist in recht seltsamsten Zusammenhängen. Ansatzlos.
Vielleicht auch um das Geheimnis um mein Leben oder meinem Traum/Albtraum zu
lüften. Die Schleier um meinen Kopf zu fangen. Ich bleibe dran. Irgendwann
fliegt der Rabe Nimmermehr.
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