Mittwoch, 26. November 2008

Kritik und Selbstkritik

Natürlich. Aktuell bin ich mit einer Anmerkung über den Austritt von Wolfgang Clement aus der SPD nicht. Zumindest in Blog-Halbwertzeit. Aber eigentlich hatte ich kaum Zeit und zum anderen ist es so dramatisch auch nicht. Allenfalls perfide. Der SPD gegenüber.

Clement, dessen Lebensmotto "Herr, gib mir Geduld. Aber sofort!" lautet (so seine Selbstaussage), ist von der Bundesschiedskommission seiner (ex)Partei gerüffelt worden. Aber nicht ausgeschlossen worden. Und das ist ja durchaus gerechtfertigt. Wolfgang Clement, der Journalisten gerne mal herrisch mit "Wen glauben Sie eigentlich, wen sie hier vor sich haben" über den Mund fuhr, hatte sich ja durchaus Partei schädigend mit seiner Kritik an Andrea Ypsilanti verhalten. Zumindest durch den Zeitpunkt kurz vor der Wahl in Hessen. Auch wenn seine Kritik durchaus berechtigt war, wie sich herausstellte.

Gleichwohl hat der verdiente Sozialdemokrat Clement (Ministerpräsident, Bundesminister, hohe Parteiämter) allein durch seine Stellung innerhalb der Partei natürlich mit seinen Aussagen ein ganz anderes Gewicht als ein "einfaches" Parteimitglied - dessen soltle man sich bewußt sein, wenn man etwas öffentlich sagt. Clement wollte ja schon 2007 aus der SPD austreten wegen dem Linksruck. Und ich denke, er hatte eigentlich auch keine Lust mehr und wollte rausgeschmissen werden. Und daher hat nun endlich seine Konsequenzen gezogen - nicht ohne der SPD und vor allem den genossen, die zu ihm gehalten haben, noch eien Tritt zu versetzen.

Die SPD selbst agierte wie inzwischen gewohnt eher unglücklich. Sie nährte den Eindruck, kritische Geister auszugrenzen. Dabei ist das Handeln Clements eher verbohrtes Ego denn konstruktive Kritik. Und das hätte man durchaus besser herausstellen können. Denn die SPD weiss sehr wohl, dass sie auf die Politiker wie Clement angewiesen ist, um irgendwie noch Volkspartei zu bleiben.

Nun ja, die FDP hat also schon ein Angebot unterbreitet. Ich hoffe, dass sich Clement aus der Politik heraushält und als 68-jähriger einen verdienten Ruhestand genießen kann....

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen