Freitag, 12. Dezember 2008

Leben auf Tod

Ja, eine arbeitsreiche Woche. Aber heute ist das Gröbste überstanden. Und damit finde ich auch wieder etwas Zeit, und Lust, mal etwas zu schreiben. Wenn mich nicht die Müdigkeit übermannt oder der Schmerz. Irgendwie fühle ich mich noch nicht so in Ordnung. Aber die Rücken-Reha wartet ja schon.

Aber wie heißt es so schön: wer Schmerz empfindet lebt noch. Craig Ewert lebt nicht mehr. Weil seine Krankheit ihm zu viel Schmerz bereitet hat. Er wollte in Frieden selbstbestimmt sterben wie er auch versucht hat zu leben. Sein Sterben hat er filmisch dokumentiert - ein Statement für das selbstbestimmte Sterben. Der Aufschrei von Ärztekammer und Hospizbewegung war zu erwarten. Logisch, dass sich Ärzte mit dem Wunsch zu sterben überfordert sehen. Und Hilfestellung dazu? Nun ja, das überläßt man dann lieber Todesengel wie Kusch und Co.

Und die Hospize sind sicherlich eine sinnvolle Einrichtung. Ehrenamtlich begleiten Menschen Menschen beim letzten Weg und versuchen diese so schmerzfrei wie möglich zu halten. Um die Angst vor dem Sterben zu nehmen. Da sind natürlich Menschen, die sich dem entziehen wollen und einfach(?) gehen möchten irgendwie... fremd.

Aber ist es wirklich so schlimm, wenn Menschen durch den Freitod das Leid abkürzen möchten? Oder, wie bei Kusch, vor Altersbeschwerden wie Einsamkeit flüchten wollen? Kontrovers wird diskutiert. Zu ideologisch. Aber ist es nicht eher menschlich? Oder doch Sünde? Oder was?
Ich möchte jedenfalls nicht vor einer solchen Entscheidung stehen. Ob ich mich dazu entscheiden muss, mich zu töten um schwerem Leid zu entgehen. Oder es mittragen muss, wenn meine Partnerin sich so entscheidet. Aber ohne hIlfe nicht kann. Oder..oder...

Trübsinnige Gedanken. Aber niemand wird sich entziehen können. Zum einen werden wir immer älter, was von der Natur so nicht vorgesehen war. Darum werden wir im Alter immer hinfälliger. Craig Ewert war erst 59 - aber genetisch bedingt erkrankt. Und mein Freund "Packi" hat es mit 48 erwischt. Er hat versucht, die Krankheit Krebs zu besiegen - und verloren. Er starb im Hospiz. Aber es war kein schönes letztes Jahr zwischen OP und Chemos.

Und so kreisen die Gedanken. Und die Hoffnung stirbt zuletzt...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen