Samstag, 31. Dezember 2011

Wave Goodby and say hello

Und wieder winken wir einem Jahr zum Abschied und begrüßen, mehr oder weniger hoffnungsvoll, ein neues. Und dieses Mal, wenn man den Maya-Kalender-Hysterikern glauben darf, dem letzten. Dennoch: Zum ritualisierten Menschenleben gehört  natürlich ein zünftiger Rückblick auf ein abgelebtes Jahr und der hoffnungsvolle Ausblick auf das noch abzulebende Folgejahr.

Dabei ist vor allem im privaten Bereich zu sagen: Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss. Was man auch schätzen kann. Immerhin wird das eigene Leben nicht so durcheinander gehauen wie bei den meisten Menschen dieses Planeten. Aber doch, eines war sehr aufregend. Beide Kinder haben eine Klassen – bzw. Jahrgangsstufenfahrt in ferne Gefilde gemacht. Der eine nach Rom, die andere in ein kleines Kaff nahe Barcelona namens Salou. Ob man will oder nicht, ob die Kleinen schon groß sind oder gar volljährig: aufgeregt ist man als Eltern ja schon.

Aber sonst? Beruflich läuft es rund ohne zu eiern. Und die wirklichen Herausforderungen folgen 2012/13: mein 50. Geburtstag, unsere Silberhochzeit, der 50. meiner Gattin….. Und natürlich die Zeit nach der Schule für die Kinder. Studium, Ausbildung, Hartz IV….

Wenn ich nicht, Gott sei Dank, Atheist wäre, könnte, nein müsste ich Gott für vieles Dankbar sein. Keine Fehltage wegen Krankheit, Kinder auf dem guten Weg, Ehe gut, sicherer Job. Was will man mehr? Dafür sicherlich bedrückende, aber auch erfreuliche Entwicklungen im familiären Umfeld und Freundeskreis.

Was  mich dieses Jahr zum Lachen brachte war die Realsatire namens Politik.Vom diplomierten Copy-Master Guttenberg bis zur Euro-Matrone Merkozy; vom Bunga-Bungalow – Besitzer Silvio bis zum Verbal-Kackophonen Ronald: Bessere Beispiele für lächerliche Witzfiguren bei den terrestischen Machtspielen hätte man kaum erwarten dürfen. Und was ist? Das Volk spielt einfach nicht mehr mit.

Dabei hatte doch alles so gut angefangen. Die Natur spielte ihrem alleinberechtigten Vertreter auf Erden, Bündnis 90/Die Grünen, in die Hände und rammelte im März mal kurz Japan durch beglückte das Land gleich noch mit einem Monstertsunami. Was zu Folge hatte das in Fukushima mal eben ein AKW außer Kontrolle geriet – schön für die Grünen. Zumindest hatte man das Gefühl, wenn man die führenden Köpfe der Grünen so hörte. Spielverderber war aber Angela Merkel, Bundeskanzlerin von Gottes Gnaden. Kurzerhand wurde die bisherige Energiepolitik um 180 Grad gedreht und völlig sichere Atomkraftwerke geschlossen. Jetzt weht uns der Wind der Energiewende ums Ohr. Gewählt wurden aber die Grünen, während die anderen etablierten Parteien den Bach runter gingen. Die CDU eher weniger als die SPD. Aber immerhin ist im schwärzesten Bundesland jetzt ein Grüner Ministerpräsident – man dachte, wegen dem Protest gegen S21. Aber ein Bürgerentscheid wenige Monate später belehrte die Möchtergernverhinderer eines Besseren.

Was für die Grünen aber eher blöd ist: Im Rest der Welt ist die Katastrophe in Japan eine Naturkatstrophe – ja, die Natur, die man unbedingt schützen will kann auch ganz ohne Hilfe zurückschlagen – und weniger eine Atomkatastrophe. Zur Erinnerung: Durch Erdbeben und Tsunami starben über 15.000 Menschen – durch Fukushima grade mal 5.

Egal. Falsche Gewichtungen wird auch im nächsten Jahr geben. Dazu gehört auch die Fortschreibung der sogenannten Finanz oder auch Weltwirtschaftskrise. Der Bürger merkt ja nichts davon – wohl aber die armen oberen 10.000. Deswegen wohl auch die Hektik. Und der Euro? Na, als ob das wirklich interessant wäre. Jedenfalls waren die Politiker aufgeregt als das Volk. Hierzulande. In den betroffenen Ländern sah das anders aus. Wutbürger mal richtig.

Wutbürger auch in den arabischen Ländern. Mehr Demokratie. Besser: Überhaupt erst mal Demokratie. Keiner da weiss wie es geht. Aber man will. Unter schwersten Opfern demonstrierten in Algerien, Ägypten und Anderorten die Menschen für mehr Freiheit und Demokratie. Mit der Folge, dass verlässliche Diktatoren hinweggeschwemmt wurden. Und im Prinzip durch neue ersetzt wurden. Das wird man noch intensiv begleiten müssen, wenn es eine Erfolgsgeschichte werden soll.

In NRW wiederum hat sich die Minderheitenregierung von Hannelore Kraft gefestigt. Inzwischen könnte die sich sogar eine Neuwahl leisten. Im Gegensatz zu den Oppositionsparteien. Respekt.

In Duisburg und Moers sollen die Oberbürger bzw. Bürgermeister abgewählt werden. In Duisburg sind die schon einen Schritt weiter als in MOers. Allerdings ist OB Sauerland umstrittener als Norbert Ballhaus in Moers. Wobei man auch sagen könnte: Die Linksgewebten haben die Aversionen gegen Sauerland am kochen gehalten und nun das Abwahlverfahren durchgesetzt um den CDU.Mann loszuwerden. Damit in Duisburg wieder schöne alte Zeiten herrschen. Mit SPD in der Führungsrolle. Mal schauen ob Sauerland wirklich abgewählt wird.

In Moers hat man es nur mit einem völlig überforderten Mann zu tun. Der daraus Fehler machte. Und die der Stadt mal ein paar Millionen kosteten. Aber sonst… Trotzdem will ein seltsames Bündnis aus CDU und Linkspartei das Abwahlverfahren einleiten. Das kostet u.U. nochmal ein Sümmchen. Aber nun gut. In Moers liegt so viel im Argen – da ist der Bürgermeister nur eine Randerscheinung.

Ja, für sarkastische Ironiker wie mich Zynisten war es vielleicht wieder ein schönes Jahr. Oder auch zum weinen. Wie immer man dazu steht. Aber nun ist es vorbei. Und im nächsten geht es von vorne los. Manchmal sehnt man sich herbei, den Weltuntergang. Mal schauen, was nach dem 21.12.2012 tatsächlich los ist.

Alles LeserInnen einen guten Rutsch und ein gesundes, glückliches 2012.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen