Donnerstag, 23. Januar 2020

Transzendent immanentes Gedankenspiel


Bin ich auf der Suche nach absurden Überschriften? Bestimmt. Können sie doch ein Spiegel meiner wirren Gedankenwelt sein. Insbesondere, wenn wie jetzt, ich mal wieder ans Denken komme.

Auf mich einstürzende Gedanken. Oder sind es einstürzende Gedanken, die auf mich einschlagen? Jedenfalls bestimmt durch Ereignisse, die mich beschäftigen. Das Folgende mag da seltsam wirken, hat aber mindestens einen, der ahnt woher das kommt. Wobei ich durchaus gespannt bin, ob überhaupt gelesen wird, was ich so schreibe. Unterthema Relevanz.

Es handelt von der Begegnung mit einem kleinen Jungen, vertraut und doch so fremd. Trauriger Blick, doch noch hoffnungsvoll. Unschuldig und doch mit der Last von 50 Jahren beladen.

Dieser kleine, etwa 6-jährige Junge blickte mir in die Augen und fragte fast schon vorwurfsvoll:

„Erkläre mir, warum tut man mir das an? Man tut mir weh, man erniedrigt mich, man gibt mir keine Liebe. Warum?“

Ich musste schlucken; wollte den Blick senken. Aber ich war nicht in der Lage mich abzuwenden und gab resigniert eine Antwort:

„Nun, mein Kleiner, mit meiner Erfahrung muss ich Dir sagen, der Mensch ist grausam, lieblos, auf sich bezogen und schert sich einen Haufen Müll um deinen Zustand.“

Der Junge blickte mich an und weinte bitterlich. Aber er fragte mich erneut etwas:

„Dann erkläre mir, warum hilfst Du mir? Auch andere waren da, die mich trösteten?“

In tiefer Traurigkeit suchte ich eine Erklärung und blickte dem Jungen tiefer in die Augen:

„Nun, mein Kleiner, mit meiner Erfahrung muss ich Dir sagen, der Mensch ist freundlich, voller Liebe, so emphatisch und interessiert sich für dein Befinden.“

Dieser kleine, etwa 60-jährige Junge schaute mich verwirrt an und fragte den großen, etwa 6-jährigen Mann: „Was denn nun? Sind das so unterschiedliche Menschen?“

Und so konnte ich sagen: „Nun, glaube mir: Es sind in der Regel immer dieselben. Der Mensch ist so und so.“

Und der Junge fragte: „Und bin ich auch so?“ Und ich antwortete: „Horche, kleiner Mann, Du bist das Alles und Nicht, Du wirst so werden oder nicht. Du wirst Gutes tun, Du wirst Schlechtes tun, Du wirst wehtun, Du wirst lieben, Du wirst hassen. Und all dass wird auch Dir widerfahren.“

Und der Junge blickte auf und schrie: „Ich will das nicht! Ich werde das nicht ertragen!“

Da nahm ich den Jungen in den Arm und erwiderte: „Du hast das alles schon und Du wirst es ertragen. Du bist aber nicht mehr allein“.
Und so sitzen die zwei noch da und warten auf die Pointe.

1 Kommentar:

  1. Der Wind der die Mühle antreibt, ist gut.
    Der Wind der das Haus umbläst, ist böse,
    Aber es ist immer der Wind, der mitunter nicht weiss was er anrichtet.

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