Montag, 30. März 2009

Rundlauf-Weglauf

Hartmut Mehdorn - Fritz Schramma - Rick Wagoner - Das läuft rund. Drei Personen, drei mal Ende mit Schrecken. Und ohne Einsicht. Alle drei zurückgetreten - worden.

Rick Wagoner unter dem Druck Obamas, der endlich ein tragbares Konzept für GM haben wollte, damit endlich Unterstützung für den maroden Autohersteller geprüft wird. Für Deutschland und Opel sah es unter Wagoner auch nicht so prickelnd aus - nun könnte Bewegung in die Opelkrise kommen.

Schramma ist eigentlich nicht zurück getreten-er tritt halt doch nicht mehr zur Bürgermeisterwahl Ende August an. Eingesehen, dass er als Verwaltungschef und als OB der viertgrößten deutschen Stadt versagt hat, hat er nicht - er sah sich mehr als "Kümmerer". Zu wenig seit 1999. Vorher ging das ja - aber die Ansprüche an einen OB sind größer geworden. Eine mehr als unglückliche Figur, nicht nur im U-Bahn-Skandal.

Hartmut Mehdorn, der mit Vornamen eigentlich Bahnchef hieß, hinterläßt einen etwas zwiespältigen Eindruck. Zum einen hat er eine prima Bilanz vorgelegt - andererseits hat seinen Rücktritt angekündigt. Obwohl er die Bahn wie beauftragt Börsen fit gemacht hat. Aber da sind so viele andere Dinge schiefgelaufen. Aber das lag ja nicht an Mehdorn - Gott macht nie Fehler.

Und das haben alle drei gemeinsam: sie haben doch nichts falsch gemacht. Das waren immer die anderen. Dass sie als Chefs die Verantwortung für das haben, was in ihrem Laden läuft, ist wohl nicht bewußt bei den Herren. Die Millionen gibt es nicht ohne Grund. Hatte man wohl gedacht, aber....

Nun ja, längst überfällige Schritte, wenn auch längst überfällig, sind gemacht. Worden. Ob es besser wird? Na, da laß ich mich mal überraschen. So wie beim täglichen warten, ob die Bahn pünktlich kommt. Aber wenn schon der Rücktritt verspätet kommt

Montag, 23. März 2009

Päpstliche Ironie

Zum Abschluss seiner Afrika-Reise ist Papst Benedikt XVI. in Angola gegen die Hexengläubigkeit zu Felde gezogen. Während einer Messe vor geistlichen Würdenträgern und engagierten Laien in der Hauptstadt Luanda betonte das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche, dass dieser Irrglaube die Menschen dazu treibe, Straßenkinder und Alte als Hexen zu verdammen. Einen Ausweg hat Benedikt auch schon, nämlich die weitere Verbreitung des katholischen Glaubens und rief zur weiteren Missionierung des afrikanischen Kontinents auf. Auch fünf Jahrhunderte nach dem Beginn der Evangelisierung Angolas seien viele Menschen orientierungslos. Wie sagte Bischof Tutu? Sowas wie:
"Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das
Land. Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen.Als wir sie
wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das
Land.”

Neben der Bestätigung des Kondomverbotes, ja, sogar die Überhöhung des Verbotes durch die Verdammung des Kondoms als schädlich für die Bekämpfung von AIDS, hat der Papst zuvor auch gegen Abtreibung Stellung bezogen. Die Indizierung von Abtreibungen in Einzelfällen wegen Gefahr für die Gesundheit der Mutter ist für Benedikt nichts weiter als ein "ironisches" Argument. Und da wird die Kirche langsam zynisch. Zynismus ist i.d.R. auch Menschen verachtend (außer bei mir, da ist er aufgesetzt - ein Spiel)- so wie Religionen im allgemeinen so sind. Eine verbale Schneise der mentalen Verwüstung hat Papst Benedikt gerade durch Afrika geschlagen. Auch wenn er in seinen Reden und Predigten sehr wohl versucht hat, den Afrikanern Hoffnung zu machen und bestimmte Werte zu vermitteln, die ja nicht per se schlecht sind.

Donnerstag, 19. März 2009

In die Versenkung

Monster, Inzestmonster - so ist Josef Fritzl genannt worden. So wird er auch für den Rest seines Lebens bezeichnet werden. Das wird Fritzl hinter Gittern einer Anstalt für geistig abnorme Täter verbringen. Mit dem heutigen Urteil ist ein vorläufiger Schlussstrich uner einer der spektakulärsten Kriminalfälle Österreichs gezogen worden. Fritzl hat sich in allen Angklagepunkten für Schuldig erklärt.

Die Leben, die er zerstört hat, wird das nicht wieder ins Lot bringen. Nicht das seiner Tochter Elisabeth und auch nicht das der mit ihr gezeugten Kinder noch das seiner Ehefrau. Ob er wirklich eingesehen hat, was er da angerichtet hat? Ob er wirklich bereut? Wer weiss das schon.
Als die ganze Geschichte ans Licht der Öffentlichkeit kam war der Fall Kampusch noch gar nicht richtig verarbeitet - da wird noch einer drauf gesetzt. Die ganze Welt zeigte plötzlich auf Österreich wie zuvor nach dem Fall Dutreaux (wird der so geschrieben?)auf Belgien. Wohl weil man an so was Böses mitten in der sogenannten Zivilisation nicht glauben mag.

Wird so etwas als Film veröffentlicht, attestiert man diesem Plot glatt ein "Übertrieben und Wirklichkeitsfern" - die Wirklichkeit ist so unglaublich. In einem Gespräch mit einer Bekannten über einen anderen Film namens "Hostel" sind wir irgendwann zur Erkenntnis gelangt, dass vielleicht tatsächlich irgendwo so etwas ähnliches passiert.
Nun, wenn auch von der Öffentlichkeit meist ein "Kopf ab" bevorzugt wird, so ist Fritzl immerhin rechtsstaatlich verurteilt. Immerhin.

Dienstag, 17. März 2009

Mal entspannen

Relaxen ist alles. So wie unser Kater Eiko. Der hat die Ruhe weg, im Gegensatz zu den beiden anderen Katzen. Also: Ruhe bewahren und abspannen. Die Zeiten werden ohnehin unruhiger.
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Montag, 16. März 2009

Normal, nicht wahr?

In Winnenden versucht man, zaghaft zur Normalität zurück zu finden. Was wird da schon Normalität sein? Gewohntes wird es nicht sein - Freunde fehlen, Horror bleibt... Die AlbertVille-Realschule schließt ihre Pforten. In dem Gebäude soll kein Unterricht mehr stattfinden. Vielleicht wird das Gebäude abgerissen. Man weiss noch nicht so genau. Die Seelsorger, Pfarrer, sind an die Grenzen ihre Glaubens angekommen - Trost spenden ohne wirklich zu trösten zu können. Wo war Gott? Warum? Alles offene Fragen.

So, wie es sich darstellt, wird es keinen wirklichen Ansatzpunkt geben, ein handgreifliches Motiv für den Amoklauf zu finden. Aber alle versuchen, eines zu finden. Nicht aktzeptabel, dass es einfach so passiert ist - vielleicht nicht einmal geplant. Spontan, weil alles zusammen passte an diesem Tag. Die Reflexe sind jedenfalls immer gleich. Killerspiele verbieten, Waffengesetze verschärfen, mehr Überwachung...

Wir haben diesbezüglich schon mit die schärfsten Gesetze - nutzte es etwas? Nein, wie man sehen konnte. Und wird es auch in Zukunft nicht. Weder Amokläufe noch Terroranschläge werden verhindert werden. Mit dieser Unsicherheit werden wir leben müssen.

Der Täter, Tim K., hat jedenfalls eines erreicht: alles konzentriert sich auf ihn und sein Leben. Aufmerksamkeit hat er villeicht auch haben wollen. Wer denkt an die Opfer und ihr Leben? Der FOCUS in seiner aktuellen Azusgabe versucht es - gibt den meisten der Opfer auf der Titelseite ein öffentliches Gesicht. Die Story aber selbst hangelt sich überwiegend am Täter und den Tatablauf lang, beschäftigt sich mit Motiven aus dem Leben. Die Opfer werden auch hier ein wenig an den Rand gedrängt. Auch wenn man etwas mehr von einigen der Opfer erfährt. Und zu denen gehören die Eltern, Freunde dazu. Bedrückend allemal.

Die Öffentlichkeit wird bald zur Tagesordnung über gehen, wird sich mit Wirtschaftskrise, Arbeitsplatzverlust und solchen Dingen beschäftigen - mit dem U-Bahn-Bau in Köln, wo ja das passiert, was vorhersehbar war. Klüngelkram also. Und in den nächsten Tagen wird der Herr Fritzl aus Amstetten die Schlagzeilen beherrschen.

Das Leben also wird wieder normal - wenn auch nicht für jeden.

Freitag, 13. März 2009

Hinhören

TopDog hat es in seinem Forum schön beschrieben: Bei Tim K. wollte anscheinend keiner hin hören. Beschreibung der Depression mit den Informationen, dass er eher ein Außenseiter war, weist ja schon auf erhebliche Probleme hin. Irgendwie bestätigt dass, was ich als Soziales Problem beschrieben habe. Tim war wohl ein Mensch, der mit den gesellschaftlichen Anforderungen nicht klar kam. Und die Warnsignale, dass da was nicht stimmt, wurden anscheinend ignoriert.
Nun ja, vielleicht ein Thema für die Söhne Mannheims oder andere Betroffenheitsprofis. Mir viel dabei ein Gedicht ein, dass in der kürze der Zeit natürlich nicht ausgefeilt ist. Aber vielleicht kann man es ja rappen...

Was gestern Braun war
ist heute rot
was grad noch lebte
ist jetzt schon tot

War es erst ein Flehen
ist es nun ein Fordern
glimmte sonst nur ein Licht
ist es jetzt ein lodern

Gestern hörtet ihr nicht hin
So seit ihr heute blind
wolltet gestern nicht verstehen
was heute wird zur Sünd'

Nun gut, ein begnadeter Lyriker bin ich nicht. Aber wie schon erwähnt: irgendwie gehen einem die Gedanken so durch den Kopf. Ein besinnliches Wochenende wünsche ich euch.

Donnerstag, 12. März 2009

Alles normal

Da haben die Ermittler aber Glück gehabt. Tim K. hat "Killerspiele", Tim K. fühlte sich nicht ernst genommen, Tim K. passt doch in das Schema...

Und die üblichen Verdächtigen fordern Verbote hier, Sicherheitsmaßnahmen dort... Warum das passiert interessiert nicht wirklich. Man muss es irgendwie erklärt bekommen und es muss wenig bis gar keine persönliche Folgen haben dürfen. Also ist es nicht die Gesellschaft, das System - ob wohl es entsozialisiert ist.

Oder anders: wir alle sind noch immer der Mensch aus der Steinzeit, eigentlich noch früher. Wir sind darauf gepolt, in einer überschaubaren Bezugsgruppe zu leben, einen Sozialkreis. In der Regel die Familie und einige wenige Aussenkontakte. Im Prinzip haben wir auch lange in solchen Sozialkontakten, die auf vielleicht 20-30 Menschen beschränkt war, gelebt. Und hier findet auch die Sozialisierung statt.

Und im Zuge der Industrialisierung setzte eine entsprechende Entwurzelung ein. Diese führt zu einer Vereinsamung - und damit auch dazu, dieser zu entfliehen. Manchmal auch mit enem Knall. So in etwa - die Arbeit hierüber ist sehr umfangreich und, da eine soziopsychologische Abhandlung, schwer zu lesen. Ist schon etwas her, dass ich das in den Fingern hatte - aber das Ergebnis erscheint mir plausibel.

Im aktuellen Fall ist es genau wie in den anderen Fällen: mehr soziale Achtsamkeit und Zuwendung hätte verhindern können, was passierte. Vielleicht. Ja, ich denke, das ist eine soziales Gesellschaftsproblem.

Den und andere Amokläufe mit Ballerspielen, Gewaltvideos usw. zu erklären reicht nicht - im Vordergrund steht die soziale Verwahrlosung von Menschen. Die dann fast schon zwanghaft ausbrechen wollen. Ich denke, wenn wir tatsächlich betroffen sind und nicht nur erschüttert, dann müssten wir uns über unsere Gesellschaft Gedanken machen - und ihre Werte.

Naja, im Augenblick schießen so jede Menge Gedanken durch meinen Kopf - wie immer, wenn so eine Tragödie passiert.

Mittwoch, 11. März 2009

Erschüttert

Erschüttert - das Wort, was man am meisten hört. Heute. Betroffen - noch so ein Wort. Und das man um sie ringt. nein, ich bin nicht betroffen. Meine Kinder gehen nicht in Winnenden zur Schule, wir wohnen nicht mal da, nicht mal im gleichen Bundesland. Nein, betroffen sind die, die es betrifft: Die Einwohner der Gegend um und in Winnenden, die Eltern, die Kinder. Lehrer, Polizisten, Rettungskräfte, Pfarrer... Nein, betroffen bin ich nicht. Ich bin erschüttert.

Meine beiden Kinder sind in dem Alter der betroffenen Kinder in Winnenden - und man kommt automatisch ins Grübeln. Und ich möchte nicht in der Haut der Eltern stecken, die betroffen sind. Auch nicht in der, die Eltern des Amok-Läufers sind. Mein Sohn ist 17 - unauffällig. Feundlich. Er ist bislang nicht Amok gelaufen und macht es höchstwahrscheinlich auch nicht. Aber sicher... Denn: was treibt so einen 17 Jährigen zu so seiner Tat. 16 Menschen töten und dann sich. Und alles auch mit der Option, noch mehr zu töten. Wenn man nicht von der Polizei gestört wird. Jetzt sucht man nach Gründe um zu begreifen. Eigentlich nutzlos. Und was, wenn es keinen Grund gibt? Er es einfach so gemacht hat? Weil er es in den Nachrichten hörte, was in Amerika passierte. Und sich spontan sagte, dass kann ich besser....

Unglaublich. Erschütternd. Meine Tochter ist 13 - fast so alt wie die jüngsten Todes-Opfer. Und ich frage mich so manches mal: was, wenn... so auch heute. Ja, man kmmt ins grübeln. Wahrscheinlicher, dass sie auf dem Schulweg vom Auto überfahren wird als so einem Massaker zum Opfer zu fallen.. Aber so dachten die Eltern in Winnenden auch. Und schon passiert es aus heiterem Himmel.

Ja, ich bin erschüttert. Da hilft auch nicht mein sonst fälliger Zynismus. Ich bin fast sprachlos....

Montag, 9. März 2009

GeRecht

Was ist schon gerecht? Und was rechtens? Nach meinem ersten Tag als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht fragt man sich das schon erneut. Klar, vor Gericht geht es nicht um Gerechtigkeit - kann es auch nicht, denn es ist ein idealisierter Begriff einer nicht Nicht-Existenz. Es wird Recht gesprochen.

Nicht, dass es irgendwie ungerecht zuging - aber in dem ein oder anderen Fall fragt man sich schon, warum die rechtlichen Dinge so eng angelegt sind. Nun ja, Recht ist Recht.

In Köln reden sich die Verantwortlichen jetzt sicherlich auch heraus - Kölner Klüngel halt. Irgendein kleines Licht wird geopfert - wird aber irgendwie hinten rum doch mit durch gezogen. Im Regen stehen bleiben die, die alles verloren haben. Und damit meine ich nicht das wertvolle Kölner Stadtarchiv. Gerecht? Ich denke, dass wird es nicht sein. Wenn ich allein die rotierenden 180 Grad-Wendungen vom Schramma so sehe, ahne ich, was da auf die Kölner zukommt. Zum Ende war ales unvermeidliches Schicksal. Meisner, übernehmen Sie...

Oder der Bankmanager der Hypo Real Estate.... Erst die Bank in den Ruin führen, Milliarden an Staatsknete in Anspruch nehmen - und dann noch 3,5 Millionen an ausstehendem Gehalt nachfordern. Wahnsinn am Rande: wahrscheinlich kriegt dieser Asi vor Gericht RECHT. Aber eine moralische Bewertung ist da nicht gefragt. Wie auch.

Ist es gerecht, wenn eine allein erziehende Mutter mit einem Nebenjob etwas Geld dazu verdient und wegen Kleinigkeiten oder sonstigen Gründen weniger Unterstützung hat als ein arbeitsscheuer, alleinstehender Alkoholiker? Nein, ist es nicht. Aber es passiert. Oder was mögen die Opelmitarbeiter im Augenblick denken? Und ist es gerecht, dass die 1. Welt mit den Rohstoffen und Arbeitskräften der 3. Welt reich geworden sind und diese heute immer noch arm sind?

Nein, Gerechtigkeit gibt es nicht einmal bei Gott. Sofern es den alten Knaben überhaupt gibt, was eher unwahrscheinlich ist. Aber ist es gerecht, wenn einer für seine verpfuschten 70 Lebensjahre eine Ewigkeit in der Hölle braten soll? Nein, ist es nicht.

Gerechtigkeit - ein Traum(a)? Genau, ein Traum von Idealisten. Und darum schalte ich innerlich ab, wenn von "wir wollen Gerechtigkeit" oder eine gerechte verteilung usw. versprochen wird. Im Wahlkampf wird das wieder und wieder passieren. Entweder Idealisten oder Lügner. Denn Gerechtigkeit geht gar nicht.

Nun gut, vielleicht habe ich da eine pseudo-depri-Phase - aber ich glaube eher nicht.

Donnerstag, 5. März 2009

Gott, Darwin und der Papst

Gerade religiöse Gruppen tun sich schwer mit der Evolution und ihren "Entdecker", Charles Darwin, der dieses Jahr 200 geworden wäre sowie seinem Werke(n), dessen Hauptwerk von der Entstehung der Arten vor 150 Jahren erschienen ist. Von Anfang an ist das eingetreten, was der Theologe Darwin vorher gesehen hatte: Seine Theorie wurde als Angriff auf die Schöpfung Gottes angesehen.

Nun hat sich die katholische Kirche schon lange mit der Evolution ausgesöhnt. Zum Jubiläumsjahr findet zur Zeit sogar an der Päpstlichen Universität Gregoriana hat ein hochkarätiger Kirchenkongress über Charles Darwin und die Evolutionstheorie statt. Der Anlass ist der 150. Jahrestag von Darwins Bahn brechendem Werk „Über die Entstehung der Arten“. Es lasse sich Evolutionslehre und Schöpferglaube miteinander vereinbaren, so der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation (Inquisition), Kardinal Levada . Gleichwohl griff Levada auf dem Kongress die Thesen des bekannten Atheismus-Vorkämpfers Richard Dawkins an. Es sei „absurd“ zu glauben, die Evolution sei ein Beweis dafür, dass es keinen Gott gebe, so Levada. Die Tagung an der Gregoriana steht unter der Schirmherrschaft des Päpstlichen Kulturrates.

Nun, Darwin musste auch nicht rehabilitiert werden. Im Prinzip könte er sogar zu einem Kirchenlehrer ernannt werden. Aber natürlich gab es auch von der kath. Kirche Widerstände - aber immerhin wurde die Theorie geprüft. Und in der Lehre der Kirche ist die Schöpfung durch die Evolution Tatsache.

Für konsequente Bibelgläubige wie z.B. die fundamentalistischen Freikirchler ergibt so etwas Probleme. Nicht, dass Gott durch Evolution schaffen kann, nein, es sind tatsächlich theologische Probleme. Allein stimmt die Bibel mit der Evolutionslehre nicht überein, wenn man sie wörtlich als Gottes Wort nimmt. Und von der Erbsünde und der darauf basierende Erlösungslehre ganz zu schweigen.

Nun bin ich mal gespannt, was bei der Konferenz heraus kommt.

Montag, 2. März 2009

Ich bin du, du bist sie, sie sind wir

Meteologisch haben wir seit Sonntag Frühling. Und irgendwie ist im März Frühlingserwachen. NRW bekommt einen neuen Verkehrsminister, z.B. Oder die Traifverhandlungen im Öffentlichen Dienst sind zu einem tragbaren Abschluss gekommen.

Aber es kommt auch die Integration in Schwung. Zumindest in Duisburg. In Marxloh hat ein türkisches Bürgerbüro eröffnet und eine Integrationsportal ist online: http://www.wir-sind-du.de/

In letzter Zeit ist auch in diesem sensiblen Bereich intensiv diskutiert worden. Viele Versäumnisse beiderseits sind aufgedeckt worden. Und irgendwie scheint die Karre "Integration" verfahren. Gerade im Bereich der türkischen Migranten. Wo auch noch eine fremde Religion dazu gehört. Und so viel im Verborgenen passiert.

Klar, in Hannover, Berlin, Mannheim und Köln gibt es ein türkisches Gymnasium - in denen kein Türkisch als Umgangssprache gesprochen werden darf. Sondern "nur" als Fremdsprache. Aber sonst? Ist die Förderung schon früh gestört. Und Chancen vertan.

Offenheit, Ehrlichkeit scheint ein guter Ansatz zu sein in einem Dialog. Denn: Deutschland wird immer Einwanderungsland sein. Und warum auch nicht - ein herzliches Willkommen. Aber was, wenn Menschen sich nicht integrieren wollen? Oder aber nicht mehr wollen? Und was erwarten diese menschen, wenn sie hierher kommen? Oder hier geboren sind, aber ihren kulturellem Hintergrund nie verlassen haben und dennoch Fremde in eigenen Land sind - zerissen zwischen den Kulturen?

Nein, sicherlich kein einfacher Weg.

Wir müssen und klar machen, was unser Wertesystem ist. damit auch klar ist, was uns das bedeutet. Warum und was wir von Integration erwarten. Was wir von den Migranten erwarten, erhoffen. Und diese sollten auch klar sagen,was sie erwarten. Warum sie hier leben wollen. Und so weiter. Und da kommt bestimmt vieles auf den Tisch, was schmerzhaft ist. Aber wenn klar ist, dass man sich nichts Böses will, lohnt sich das. Dann kannauch ein miteinander wachsen - und nicht ein nebeneinander. Früher oder später führt das zu Resistements, also Widerwillen. Und, wenn man einige Diskussionen verfolgt, ist das schon so weit.

Insofern ein lohnender Weg.

Auch wenn in Duisburg nicht alles gerade läuft so ist man sicherlich auf einen guten Weg, der beispielhaft sein kann. Sag ich mal so leichtsinnig.

Links:
http://www.privatgymnasiumdialog.de/
http://www.wir-sind-du.de/
http://www.dialogev.de/